"Alles zerstört"

Klima-Kleberin (23) meldet sich jetzt aus dem Gefängnis

Mehrere Mitglieder der "Letzten Generation" müssen gerade eine Haftstrafe in Wien und Graz absitzen – nun gibt es von den Gefangenen Neuigkeiten.

André Wilding
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    Anja Windl (27) und Laila Fuisz (23) werden ab Anfang Juni 2024 voraussichtlich 42 Tage in einer Zelle verbringen.
    Anja Windl (27) und Laila Fuisz (23) werden ab Anfang Juni 2024 voraussichtlich 42 Tage in einer Zelle verbringen.
    Letzte Generation Österreich

    Bereits am dritten und vierten Juni traten insgesamt fünf Menschen der Letzten Generation in Wien im Polizeianhaltezentrum in der Rossauer Lände Ersatzhaftstrafen an. Am Donnerstag trat eine sechste Person eine Ersatzhaftstrafe in Graz an. Nun melden sich die Gefangenen zu Wort – und solidarisieren sich mit den Wärtern.

    "Konstant unter Hochdruck arbeiten"

    "Oft fehlt es an Personal und die Polizist:innen müssen konstant unter Hochdruck arbeiten. Wie soll das erst werden, wenn die Klimakatastrophe die öffentliche Ordnung noch massiver stört?", fragt Chiara Mattersdorfer, die die Gefangenen regelmäßig besucht.

    "Die Kinder auf dieser Welt wachsen in dem Glauben auf, dass Erwachsene gute Entscheidungen für ihr Leben treffen. Was aber in Wirklichkeit passiert, ist, dass Erwachsene alles zerstört haben, was sich Kinder als Zukunft wünschen würden. Und statt dagegen etwas zu machen, werden friedlich protestierende Menschen eingesperrt", schreibt Laila Fuisz (23) aus dem Gefängnis, indem sie 42 Tage absitzen muss.

    "Es ist so absurd"

    "Es ist so absurd, dass meine Freunde seit über zwei Wochen in Haft sind, weil sie für ein Grundrecht auf Klimaschutz protestiert haben. Sie nehmen diesen Freiheitsentzug auf sich, weil sie nicht tatenlos zusehen können, wie die Klimakatastrophe eskaliert", kommentiert Chiara Mattersdorfer die Erzählungen aus dem Anhaltezentrum.

    Anwalt Paul Kessler besuchte die Gefangenen am vergangenen Mittwoch: "Es geht allen den Umständen entsprechend gut. Die Polizist:innen im Anhaltezentrum haben kein einfaches Los. Sie arbeiten bei konstantem Personalmangel", so der Rechtsvertreter. Diese Zustände würden nun die Proteste der "Letzten Generation" sichtbar machen.

    "Polizeivolksbegehren unterzeichnen"

    "Wir laden alle Menschen dazu ein, sich ebenfalls mit den Polizisten zu solidarisieren und ihre Polizeivolksbegehren für bessere Personalausstattung zu unterzeichnen", appellierte Marina Hagen-Canaval. "Und wir fordern Innenminister Karner dazu auf, das vorhandene Personal vernünftig aufzuteilen. Auf der Straße braucht es nicht 25 Polizist:innen, um eine Person von der Straße zu lösen. Aber im Anhaltezentrum braucht es genug Beamt:innen, um den Anforderungen gerecht werden zu können!"

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      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
      wil
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