Pilot deckt jetzt auf

Klima-Kleber sorgten für Riesen-Umwelt-Skandal

Bei den Klebe-Protesten am Wiener Flughafen mussten Airlines zu harten, umweltschädlichen (Schutz)Maßnahmen greifen. Ein involvierter Pilot klärt auf.

Nicolas Kubrak
Klima-Kleber sorgten für Riesen-Umwelt-Skandal
Um sich auf den angekündigten Großprotest der Aktivisten vorzubereiten, wurden 75.000 Liter Kerosin mehr verbraucht als sonst, rechnet ein Pilot vor.
monatsrevue.at/REUTERS/"Heute"-Montage

Am letzten Juli-Wochenende protestierten Klima-Kleber am Wiener Flughafen. Im Vorfeld kündigte die bereits aufgelöste "Letzte Generation" eine global konzentrierte Aktion starten zu wollen. Die Flüge in Reise-Hotspots wie Barcelona, Dubrovnik oder Kairo waren bedroht, die Sprecherin warnte, "einigen den Urlaubsstart" vermasseln zu wollen.

Proteste in Deutschland eskalieren

Nur wenige Tage zuvor kam es am Flughafen Köln/Bonn zu einem ähnlichen Protest. Klima-Kleber hatten sich in den frühen Morgenstunden auf die Rollbahn geklebt, der Flugbetrieb wurde eingestellt. Auch in Frankfurt mussten unzählige Flüge verschoben oder gar gestrichen werden, Fluggäste befanden sich stundenlang völlig planlos am Airport. Entsprechend groß war die Sorge vor ähnlichen Szenen in Wien.

Viel Vorbereitung – Großprotest bleibt aus

An besagtem Wochenende wurde das Flughafen-Gelände umfassend sicherheitsüberwacht. Insgesamt 670 Polizisten waren "in voller Alarmbereitschaft" vor Ort, mithilfe elektronischer Überwachung hätten Störaktionen verhindert werden sollen.

Am Ende kam alles anders: Gerade einmal ein Dutzend Aktivisten erschienen in Schwechat, sie lasen in der Ankunftshalle Gedichte vor und hielten Plakate hoch. Vor Ort ist es zu keinerlei Einschränkungen gekommen.

Klima-Kleber überraschen mit neuer Taktik am Flughafen

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    Eine große Protestwelle drohte die "Letzte Generation" erst Mitte der Woche an. Das Resultat am Samstag: Aktivisten, die Gedichte vorlesen.
    Eine große Protestwelle drohte die "Letzte Generation" erst Mitte der Woche an. Das Resultat am Samstag: Aktivisten, die Gedichte vorlesen.
    Thomas Lenger / monatsrevue.at

    Pilot: "Wir mussten extra mehr tanken"

    Wie sich nun herausstellt, haben sich auch Fluganbieter genau für die Proteste vorbereitet. "Heute" sprach mit einem anonymen Piloten, der in die Vorbereitungen involviert war. "Wir wurden angehalten, für jeden Flug zwischen 600 und 1.500 Kilo extra Kerosin zu tanken, um sicherzustellen, dass wir im Falle einer Klebe-Aktion einen Ausweichflughafen sicher anfliegen können", erzählte er. So hätte sein können, dass durch die vielen Umleitungen der Standard-Ausweichflughafen überfüllt ist, so der Pilot.

    In diesen drei Tagen wurden 75.000 Liter mehr verbraucht, was etwa 30 bis 50 zusätzlichen Flügen entspricht.
    Flugpilot
    sprach mit "Heute" über die Vorbereitungen auf den Klimaprotest

    75.000 Liter mehr verbraucht als nötig

    "Für drei Tage tankten also geschätzt 1.500 Flüge zwischen 600 und 1.500 Kilo Kerosin mehr als üblich, was zu einem erhöhten Verbrauch und zu einer zusätzlichen, höheren CO₂-Emission geführt hat", rechnete er vor. "In diesen drei Tagen wurden also grob 75.000 Liter mehr verbraucht, was etwa 30 bis 50 zusätzlichen Flügen entspricht. Es wurde durch die Klimakleber mehr geflogen, was nicht im Interesse des Klimaschutzes sein kann", stellte er fest.

    Die Bilder des Tages

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Klebe-Proteste am Wiener Flughafen führten dazu, dass Airlines zusätzliches Kerosin tanken mussten, um im Falle von Störaktionen einen Ausweichflughafen anfliegen zu können
      • Dies führte zu einem erhöhten Verbrauch und zusätzlichen CO₂-Emissionen, was nicht im Sinne des Klimaschutzes ist
      • Insgesamt wurden geschätzt 75.000 Liter mehr Kerosin verbraucht, was etwa 30 bis 50 zusätzlichen Flügen entspricht
      nico
      Akt.