Bevölkerung & Regierung schuld

"Versagt, traurig" – so begründen Klima-Kleber ihr Ende

In einem resignierten Statement zu ihrem Protest-Aus rechnet die Letzte Generation mit Teilen der Bevölkerung und der Regierung ab.

Leo Stempfl
"Versagt, traurig" – so begründen Klima-Kleber ihr Ende
Klima-Kleber der Letzten Generation wollten am 28. Februar 2024 in das Parlament eindringen. Die Polizei stoppte sie am Besucher-Haupteingang hinter dem Pallas-Athene-Brunnen. Jetzt ist alles vorbei - sie lösen sich auf.
HEUTE / Helmut Graf

Jahrelang von der Straße abgelöst, nun endgültig aufgelöst – die "Letzte Generation" beendet ihre Proteste.

Sie begannen mit Straßenblockaden, klebten sich schließlich auf den Asphalt, attackierten Gemälde und Gebäude mit Farben, störten Konzerte und andere Events. Sie wurden dabei beschimpft, geschlagen und verhaftet, mit zehntausenden Euro an Strafen belegt. Trotz aller Repressalien machten sie unermüdlich weiter, bis jetzt.

Interne Streitigkeiten

Eine Reihe jüngster Vorfälle dürfte das Fass zum Überlaufen gebracht haben. In Linz wurden Aktivisten von einem Auto angefahren und auf die Motorhaube geschleudert. In Wien wurden 22 Aktivisten in eine für nur sechs Personen ausgelegte Zelle gesperrt, das Verwaltungsgericht verurteile die Polizei vergangene Woche dafür. Nun kamen "Heute"-Infos zufolge interne Streitigkeiten rund um das Kernteam hinzu.

Diese Proteste haben nun eine Ende

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    Interessierte konnten sich auch probeweise festkleben.
    Interessierte konnten sich auch probeweise festkleben.
    Letzte Generation Österreich

    Gesellschaft versagt

    "Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr", heißt es in einer resignierten Stellungnahme. Nicht nur habe die Regierung mit "kompletter Inkompetenz" geglänzt, auch die Bevölkerung habe sich für die fossile Verdrängung entschieden. "Wir sehen ein, dass Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein. Die Gesellschaft hat versagt. Uns macht das unendlich traurig."

    Mit dem heutigen Tag beenden wir unsere Proteste und die Letzte Generation Österreich

    Nun will die "Letzte Generation" Platz machen, damit neues entstehen kann. Menschen wurden politisiert und werden wohl in Zukunft weiter aktiv sein, nehmen sie auch etwas Positives mit.

    Die restlichen Finanzmittel sollen verwendet werden, um die noch ausstehenden Strafen und Prozesse zu decken. "Wir sind voller Dankbarkeit und Ehrfurcht für alle mutigen Menschen, die mit der Letzten Generation Österreich protestiert haben. Wir bleiben wütend. Der Widerstand geht weiter."

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      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Klima-Kleber-Gruppe "Letzte Generation" löst sich auf, nachdem sie jahrelang mit Protesten und Repressalien konfrontiert war
      • Interne Streitigkeiten und das Gefühl des Scheiterns aufgrund von Regierungs- und Bevölkerungsversagen führten zu dieser Entscheidung
      • Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass die politisierten Menschen weiterhin aktiv bleiben und der Widerstand gegen fossile Ignoranz fortgesetzt wird
      leo
      Akt.