Brisanter Hitzerekord

Klima-Expertin schlägt vor, nächsten Bonus zu streichen

2024 war heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, alle Klima-Ängste werden offenbar war. Im ORF warnt eine Klimaökonomin vor den Folgen.

Newsdesk Heute
Klima-Expertin schlägt vor, nächsten Bonus zu streichen
Die Klimaökonomin des Jahres 2024, Sigrid Stagl von der Wirtschaftsuniversität Wien, am späten Freitagabend in der "ZIB2.
Screenshot ORF

Die lauten Warner vor einer baldigen Klima-Katastrophe wurden bestätigt. In den beiden vergangenen Jahren zusammen wurde die Erderwärmung im Schnitt um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit überschritten. Dabei sei 2024 das erste Kalenderjahr, in dem die Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grand höher war als im Vergleichszeitraum, teilte das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Freitag mit.

2024 war heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Es bestätigte zudem frühere Annahmen, dass 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts war. Bereits 2023 hatte diesen unrühmlichen Rekord eingefahren. Dies bedeutet noch nicht, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommen verfehlt sei, betonte Copernicus. Dieses beziehe sich auf eine Überschreitung des Schwellenwerts während mindestens 20 Jahren. Dennoch ist es ein düsteres Vorzeichen, dass diese wichtige Marke bereits jetzt überschritten wurde.

"Aber es macht deutlich, dass die globalen Temperaturen höher steigen, als die moderne Menschheit es je erlebt hat", betonte das Programm. "Die Zukunft liegt in unserer Hand: Schnelles und entschlossenes Handeln kann die Entwicklung des Klimas noch beeinflussen", sagte Copernicus-Chef Carlo Buontempo. Und wenn nicht gehandelt wird? Dazu war die Klimaökonomin des Jahres 20214, Sigrid Stagl von der Wirtschaftsuniversität Wien, am späten Freitagabend in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Martin Thür.

Erderhitzung erreicht plus 1,6 Grad

2024 war das heißeste Jahr seit Messbeginn. Laut ERA5 lag die globale Durchschnittstemperatur von 15,10 °C noch einmal um 0,12 °C über dem Jahr 2023, dem bisher wärmsten Jahr in den Aufzeichnungen. Dies entspricht 1,60 °C über dem vorindustriellen Niveau.
ERA5 ist die fünfte Generation der atmosphärischen Reanalyse des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW, eng. ECMWF) für das globale Klima, die den Zeitraum von Januar 1940 bis heute abdeckt.

Ist der Trend überhaupt noch umkehrbar? "Das ist sehr besorgniserregend", so Stagl, das 1,5-Grad-Ziel sei zwar "nicht tot", aber man dürfe sich auch "nicht in die Tasche lügen". Es müssten global die Treibhausemissionen jährlich um zehn Prozent sinken, um noch Erfolg zu haben, setzte die Klimaökonomin ein Ziel. Wie relevant sei da Österreich am gesamten Anteil? "Es zählt zu den reichsten Ländern" und habe sich immer als Vorzeigeland in der EU positioniert, so Stagl, deswegen müsse man auch jetzt diese Verantwortung für Klimaschutzmaßnahmen wahrnehmen, denn die der letzten Jahre hätten mit den bisherigen Maßnahmen rund sechs Prozent eingespart.

Expertin hat Bonus im Auge

Und wo wären Einsparungen noch sinnvoll? Könne man noch sinnvoll sparen? "Wo es so günstig wie möglich ist", so Stagl, die das gescheiterte Erneuerbaren-Gesetz ansprach, dieses hätte umgesetzt werden können. Sehr hohe CO₂-Abgaben seien ein anderer Weg, so die Expertin, "dann kann man sich einfach nicht leisten, noch fossil zu heizen", aber es würde wohl auch einen gesellschaftlichen Aufschrei geben. Konkret hatte die Expertin gar nicht den Klimabonus im Visier, sondern den Familienbonus, diesen abzuschaffen sei "noch mehr treffsicher".

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    Auf den Punkt gebracht

    • 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was die Befürchtungen einer bevorstehenden Klimakatastrophe bestätigt.
    • Die Klimaökonomin Sigrid Stagl betont die Notwendigkeit, die globalen Treibhausemissionen jährlich um zehn Prozent zu senken und schlägt vor, den Familienbonus abzuschaffen, um effektiver Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren.
    red
    Akt.