Erhitzung schießt durch Decke
Plus 1,6 Grad! 2024 stellt düsteren Klima-Rekord auf
Das abgelaufene Jahr 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Klimatologen bestätigten am Freitag den düsteren Rekord.
War schon seit Monaten klar war, ist nun auch offiziell: In den beiden vergangenen Jahren zusammen wurde die Erderwärmung im Schnitt um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit überschritten. Dabei sei 2024 das erste Kalenderjahr, in dem die Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grand höher war als im Vergleichszeitraum, teilte das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Freitag mit.
Es bestätigte zudem frühere Annahmen, dass 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts war. Bereits 2023 hatte diesen unrühmlichen Rekord eingefahren.
Dies bedeutet noch nicht, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommen verfehlt sei, betonte Copernicus. Dieses beziehe sich auf eine Überschreitung des Schwellenwerts während mindestens 20 Jahren. Dennoch ist es ein düsteres Vorzeichen, dass diese wichtige Marke bereits jetzt überschritten wurde.
Erderhitzung erreicht plus 1,6 Grad
2024 war das heißeste Jahr seit Messbeginn. Laut ERA5 lag die globale Durchschnittstemperatur von 15,10 °C noch einmal um 0,12 °C über dem Jahr 2023, dem bisher wärmsten Jahr in den Aufzeichnungen. Dies entspricht 1,60 °C über dem vorindustriellen Niveau.
ERA5 ist die fünfte Generation der atmosphärischen Reanalyse des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW, eng. ECMWF) für das globale Klima, die den Zeitraum von Januar 1940 bis heute abdeckt.
"Aber es macht deutlich, dass die globalen Temperaturen höher steigen, als die moderne Menschheit es je erlebt hat", betonte das Programm. "Die Zukunft liegt in unserer Hand: Schnelles und entschlossenes Handeln kann die Entwicklung des Klimas noch beeinflussen", sagte Copernicus-Chef Carlo Buontempo.
Vize Samantha Burgess fügt hinzu: "Jedes Jahr des letzten Jahrzehnts gehörte zu den zehn wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Wir stehen nun kurz davor, die im Pariser Abkommen festgelegte Grenze von 1,5 °C zu überschreiten und der Durchschnitt der letzten beiden Jahre liegt bereits über diesem Wert. Diese hohen globalen Temperaturen haben zusammen mit den Rekordwerten des atmosphärischen Wasserdampfs im Jahr 2024 zu noch nie dagewesenen Hitzewellen und starken Regenfällen geführt, die Millionen von Menschen in Not bringen."
Auch bei der Erwärmung der Meeresoberfläche sei ein neuer Höchstwert erreicht worden: Im vergangenen Jahr habe die Durchschnittstemperatur bei 20,9 Grad gelegen, etwa ein halbes Grad höher als in den Jahren zwischen 1990 und 2020.
Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 bei der Weltklimakonferenz in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die UN-Klimakonferenz in Baku COP29 endete im vergangenen Jahr mit einem viel kritisierten Minimalkompromiss zur Klimafinanzierung. Neue Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern blieben aus. (afp)
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Auf den Punkt gebracht
- 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Durchschnittstemperatur, die mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag, wie das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte.
- Trotz dieses düsteren Vorzeichens betont Copernicus, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommens noch nicht verfehlt sei, und ruft zu schnellem und entschlossenem Handeln auf, um die Klimakrise zu bewältigen.