Drei Menschen getötet
IS veröffentlicht Foto des Solingen-Attentäters (26)
Ein Asylwerber soll auf einem Fest in Solingen drei Menschen getötet, viele weitere verletzt haben. Der Islamische Staat reklamiert die Tat für sich.
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat am Sonntag ein Foto veröffentlicht, das den Attentäter zeigen soll. Auch ein Video des jungen Mannes wurde auf dem Nachrichtenkanal des IS veröffentlicht.
Ob es sich tatsächlich um den mutmaßlichen Attentäter von Solingen, Asylwerber Isaa al H., handelt, ist aufgrund der Vermummungen schwer zu sagen.
Die Terrormiliz hat den tödlichen Messerangriff von Solingen jedenfalls für sich beansprucht. Der Angreifer sei IS-Mitglied gewesen und habe die Attacke, bei der drei Menschen getötet und acht schwer verletzt wurden, durchgeführt.
IS-Terror in Solingen: Hier stellt sich Tatverdächtiger
Das Ziel: "Rache für Muslime in Palästina und anderswo", hieß es in einer Mitteilung des IS-Sprachrohrs Amaq.
Mutmaßlicher Killer in U-Haft
Über Isaa al H. wurde inzwischen auch Untersuchungshaft verhängt. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Der Syrer teile die Ideologie der Terrorvereinigung IS und habe sich ihr zu einem derzeit nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor dem 23. August angeschlossen, heißt es in der Mitteilung. Eine Abschiebung des 26-jährigen Asylbewerbers aus Syrien war 2023 gescheitert – "Heute" berichtete.
Der Messerstecher von Solingen im Profil
Isaa al H. hatte sich am Samstagabend der Polizei gestellt – zum Zeitpunkt seiner Verhaftung soll er noch immer die blutverschmierten Kleider vom Freitag getragen haben. Zuvor hatte die Polizei einen 15-Jährigen festgenommen, der von dem geplanten Anschlag gewusst hatte.
Den Täter zu identifizieren, war der Polizei laut der "Bild"-Zeitung offenbar ein Leichtes: Nach seiner Bluttat ergriff al H. zu Fuß die Flucht. Dabei warf er die Tatwaffe in eine Mülltonne und streifte sich zuvor auch seine blutige Jacke ab. Darin war demnach seine Geldbörse inklusive der Papiere.
Am Samstagabend trat Issa al H. demnach an einen Streifenwagen heran und sagte zu den Beamten: "Ich bin der, den ihr sucht". Später entdeckte die Polizei, dass im Messerblock des 26-Jährigen genau jenes Messer fehlt, dass im Abfall gefunden wurde.
In seinem Zimmer hatte die Polizei auch die Hülle des Messers, mit dem er am Rande des Stadtfestes wahllos auf Menschen einstach, gefunden.