Terror-Verdacht
Messerstecher von Solingen jetzt in U-Haft genommen
Beim Stadtfest in Solingen hat ein Mann drei Menschen getötet. Über den Tatverdächtigen, einen 26-jährigen Syrer, wurde am Sonntag U-Haft verhängt.
Bei einem Angriff auf einem Stadtfest in der deutschen Stadt Solingen waren am Freitagabend drei Menschen getötet worden. Acht weitere Personen wurden verletzt, fünf davon schwer. Politiker verschiedener Parteien reagierten entsetzt. Kanzler Olaf Scholz forderte eine harte Strafe für den Täter. Die Einsatzkräfte fahndeten mit einem Großaufgebot nach dem Täter, der nach der Attacke fliehen konnte. Später stellte er sich der Polizei, ist nun bereits in U-Haft – wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Mordes.
Issa al H. hatte sich am Samstagabend der Polizei gestellt – zum Zeitpunkt seiner Verhaftung soll er noch immer die blutverschmierten Kleider vom Freitag getragen haben. Zuvor hatte die Polizei einen 15-Jährigen verhaftet, der von dem geplanten Anschlag gewusst haben soll. Den Täter zu identifizieren, war der Polizei laut der "Bild" offenbar ein Leichtes: Nach seiner Bluttat ergriff al H. zu Fuß die Flucht. Dabei warf er die Tatwaffe in eine Mülltonne und streifte sich auch seine blutige Jacke ab. Darin war demnach seine Brieftasche inklusive der Papiere.
IS-Terror in Solingen: Hier stellt sich Tatverdächtiger
"Ich bin der, den ihr sucht"
Am Samstagabend trat Issa al H. demnach an einen Streifenwagen heran und sagte zu den Beamten: "Ich bin der, den ihr sucht". Später entdeckte die Polizei, dass im Messerblock des 26-Jährigen genau jenes Messer fehlt, das im Abfall gefunden wurde. In seinem Zimmer hatte die Polizei auch die Hülle des Messers, mit dem er am Rande des Stadtfestes wahllos auf Menschen einstach, gefunden. Eigentlich sollte Issa al H. laut "Focus Online" 2023 eigentlich nach Bulgarien abgeschoben werden, der Termin stand bereits fest.
Vor der geplanten Abschiebung tauchte al H. aber für mehrere Monate unter, bevor er sich wieder bei den Behörden meldete. Daraufhin wurde er in einer Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt untergebracht. Nach dem Anschlag von Solingen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Bekämpfung des Islamismus "mit aller notwendigen Härte" angekündigt. Der Staat werde "die islamistische Bedrohung konsequent bekämpfen", sagte sie der Funke-Mediengruppe am Sonntag weiter.
3 Tote bei Stadtfest in Solingen
Auf den Punkt gebracht
- Ein 26-jähriger Syrer, der verdächtigt wird, bei einem Stadtfest in Solingen drei Menschen getötet zu haben, wurde in Untersuchungshaft genommen
- Der Mann, der auch des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und des Mordes beschuldigt wird, stellte sich der Polizei und wurde festgenommen
- Politiker reagierten entsetzt auf den Angriff, und Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, den Islamismus "mit aller notwendigen Härte" zu bekämpfen