"Nächsten Stunden relevant"
Terror-Experte warnt jetzt vor weiteren IS-Anschlägen
Der Islamische Staat hat sich zum Messerangriff im deutschen Solingen bekannt. Ein Terror-Experte warnt nun vor weiteren Anschlägen.
Bei einem Angriff auf einem Stadtfest in Solingen waren am Freitagabend drei Menschen getötet worden. Acht weitere Personen wurden verletzt, fünf davon schwer. Am Samstagabend hat die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) den Anschlag für sich beansprucht.
Ein "Soldat" des IS habe den Angriff "auf eine Versammlung von Christen in der Stadt Solingen in Deutschland" am Freitag verübt, teilte das IS-Propaganda-Organ Amaq am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Der Angreifer habe damit "Rache" für Muslime in den Palästinensergebieten und anderswo auf der Welt geübt.
Einsatz in Asylheim
In den Abendstunden kam es in einem Asylheim in der Solinger Innenstadt zu einem Großeinsatz der Polizei. Nach Angaben der "Bild" hatte ein Spürhund der Polizei die Ermittler auf direktem Weg vom Fundort des Messers zum Asylheim geführt. Daraufhin hätte die Spezialeinheit des SEK das Gebäude umstellt und schließlich gestürmt. Laut "Bild"-Informationen wurde dabei ein syrischer Staatsangehöriger festgenommen. Ob er für den Messer-Anschlag verantwortlich ist, will die Polizei nun prüfen.
Experten schätzen das Bekenntnis der Terrororganisation als glaubhaft ein. "Bekenntnisse des IS über Amaq sind zu 95 Prozent glaubwürdig. Nur in wenigen Fällen haben sie sich als falsch herausgestellt", so Peter Neumann vom Londoner Kings College zu "Bild". Die Gefahr für weitere Anschläge sei weiterhin real. "In der Regel kommt da noch mehr. Die nächsten 12 Stunden werden sehr relevant", warnt der Terror-Experte.