Solingen

Drei Tote bei Messerattacke – Täter flüchtig

Tausende Menschen feierten den 650. Geburtstag der deutschen Stadt Solingen, als plötzlich ein Angreifer auf die Menschen einstach.

Drei Tote bei Messerattacke – Täter flüchtig
Am Freitag (23.08.2024) kam es bei einem Stadtfest im deutschen Solingen zu einem blutigen Messer-Anschlag. Drei Personen wurden getötet.
REUTERS

Ein Angreifer hat am Freitagabend auf der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet. Vier weitere Menschen wurden laut Polizei schwer verletzt. Der Täter sei flüchtig, sagte eine Polizeisprecherin kurz nach Mitternacht in Düsseldorf. Aus Polizeikreisen hieß es, der Fall werde nicht mehr als Amoklage eingestuft, sondern als Anschlag. Der Täter sei gezielt vorgegangen.

Die "Bild" berichtete, der Angreifer habe gegen 21.45 Uhr wahllos auf Passanten eingestochen. Die Polizei hat Großalarm ausgelöst. Mindestens ein Helikopter ist in der Luft, zahlreiche Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht unterwegs, Straßen weiträumig abgesperrt.

In der Nacht sicherten bewaffnete Beamte den Einsatzort, zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz. Es gibt Absperrungen in der ganzen Stadt. Sichtschutzwände sind aufgebaut. Tatort ist der Fronhof – ein Marktplatz in der Innenstadt von Solingen.

3 Tote bei Stadtfest in Solingen

1/6
Gehe zur Galerie
    Am Freitag (23.08.2024) kam es bei einem Stadtfest im deutschen Solingen zu einem blutigen Messer-Anschlag. Drei Personen wurden getötet.
    Am Freitag (23.08.2024) kam es bei einem Stadtfest im deutschen Solingen zu einem blutigen Messer-Anschlag. Drei Personen wurden getötet.
    REUTERS

    "Die Menschen sind geschockt"

    Laut "Solinger Tageblatt" haben die Behörden die Bürger gebeten, die Innenstadt zu verlassen. Das Festival sei vorerst beendet. Sirenen waren rund um die Innenstadt zu hören. Tausende Besucher folgten der Aufforderung, den Platz ruhig zu verlassen und nicht in Panik zu verfallen. "Die Menschen sind geschockt, aber friedlich vom Platz", berichtete Philipp Müller, einer der Mitorganisatoren des Festes, dem Bericht zufolge.

    Eine Reporterin des "Solinger Tageblatts" schilderte: "Die Stimmung ist gespenstisch." Binnen weniger Minuten sei die ausgelassene Feierstimmung in Schock umgeschlagen, ihr seien tränenüberströmte Besucherinnen und Besucher entgegengekommen.

    Täter flüchtig

    Der Täter ist weiter auf der Flucht. "Wir haben derzeit keinen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort", sagte ein Polizeisprecher. Zum Aussehen des flüchtigen Verdächtigen gebe es keine gesicherten Informationen.

    Wer Verdächtiges beobachte, solle nicht eigeninitiativ handeln, sondern den Notruf 110 wählen. Die Polizei in Wuppertal rief via Facebook dazu auf, die Solinger Innenstadt zu meiden.

    Aus Polizeikreisen hieß es, der Fall werde nicht mehr als Amoklage eingestuft, sondern als Anschlag. Dafür spreche das zielgerichtete Vorgehen des Täters. Unterdessen traf NRW-Innenminister Herbert Reul in der Nacht am Tatort ein.

    Oberbürgermeister spricht von Attentat

    Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach reagierte erschüttert. "Heute Abend sind wir alle in Solingen in Schock, Entsetzen und großer Trauer", schreibt der Politiker auf der Facebook-Seite der Stadt. "Es zerreißt mir das Herz, dass es zu einem Attentat auf unsere Stadt kam. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an diejenigen denke, die wir verloren haben. Ich bete für alle, die noch um ihr Leben kämpfen."

    Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb auf der Plattform X: "Hoffentlich gelingt es den Rettungskräften, die noch lebenden Verletzten zu retten und der Polizei, den feigen und erbärmlichen Täter auf der Flucht zu fassen."

    Aus Anlass des 650. Geburtstags der Stadt Solingen hatte am Freitag ein "Festival der Vielfalt" begonnen. Es sollte bis Sonntag dauern. Nun wurde bekanntgegeben, dass das Fest komplett beendet sei. Auch die für Samstag und Sonntag geplanten Programmpunkte werden abgesagt, wie die Stadt in der Nacht zum Samstag mitteilte.

    Faeser hatte erst kürzlich Verschärfung des Waffenrechts angekündigt

    Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte angesichts der Zunahme von Messerangriffen erst vor Kurzem eine Verschärfung des Waffenrechts angekündigt. In der Öffentlichkeit sollen Messer demnach nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern mitgeführt werden dürfen. Für gefährliche Springmesser soll es ein generelles Umgangsverbot geben.

    Mitte Juni war ein 27-jähriger Afghane in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt von Beamten erschossen worden, nachdem er zunächst einen 23-Jährigen erstochen und dann auf einer privaten EM-Gartenparty mehrere Menschen verletzt haben soll. In Mannheim hatte am 31. Mai ein Afghane fünf Mitglieder der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie einen Beamten mit einem Messer verletzt. Der Polizist starb später.

    Die Bilder des Tages

    1/48
    Gehe zur Galerie
      <strong>12.09.2024: Höchste Warnstufe! Hier geht Starkregen-Sintflut nieder.</strong> Die Prognosen sind düster: NÖ droht ab Freitag eine Starkregen-Sintflut. Die höchste Warnstufe wurde bereits ausgegeben, auch Wien ist betroffen. <a data-li-document-ref="120058397" href="https://www.heute.at/s/hoechste-warnstufe-hier-geht-starkregen-sintflut-nieder-120058397">Weiterlesen &gt;&gt;&gt;</a>
      12.09.2024: Höchste Warnstufe! Hier geht Starkregen-Sintflut nieder. Die Prognosen sind düster: NÖ droht ab Freitag eine Starkregen-Sintflut. Die höchste Warnstufe wurde bereits ausgegeben, auch Wien ist betroffen. Weiterlesen >>>
      EINSATZDOKU.AT / APA / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Bei der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen hat ein Angreifer drei Menschen mit einem Messer getötet und vier weitere schwer verletzt
      • Der Täter ist flüchtig und die Polizei hat Grossalarm ausgelöst
      • Das Festival wurde abgebrochen und die Innenstadt abgeriegelt
      • Die Behörden haben die Bürger gebeten, die Innenstadt zu verlassen
      • Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte erst kürzlich eine Verschärfung des Waffenrechts angekündigt
      20 Minuten, mrr
      Akt.