Dieser Tage sieht man sie nicht nur, man riecht sie auch: Mandarinen und Clementinen. Doch trotz der Ähnlichkeiten sind sie nicht ein und dasselbe. Es handelt sich um zwei verschiedene Zitrusfrüchte. So unterscheiden sie sich.
Die Mandarine ist die ältere der beiden Zitrusfrüchte. Sie stammt aus Südostasien. Ihre genaue Herkunft ist jedoch unbekannt. Der Ursprung wird im Nordosten Indiens oder im Südwesten Chinas vermutet. Sicher ist: Die orangefarbene Frucht wird schon seit Jahrtausenden in China angebaut. Ihr Name soll auf die Mandarins zurückgehen. So nannte man im kaiserlichen China hohe Beamte, die orangefarbene Kleidung trugen.
Die Clementine ist deutlich jünger. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Garten des botanisch interessierten Paters Pierre Clement in Algerien entdeckt. Dem Trappistenmönch verdankt sie auch ihren Namen. Bei ihr handelt es sich um eine Kreuzung aus Mandarine und Bitterorange.
Es lässt sich gut erkennen, mit welcher der beiden Früchte man es zu tun hat: Die Mandarine hat eine dünne Schale, die sich einigermaßen schwer lösen lässt. Die Schale der Clementine ist dicker und lässt sich besser abziehen. Auch punkto Segmente im Innern gibt es Unterschiede: Mandarinen haben neun, Clementinen zwischen acht und zwölf Spalten. In Mandarinen finden sich zudem meist viele Kerne, in der Hybridfrucht dagegen wenige bis keine. Während Mandarinen nach ein bis zwei Wochen austrocknen, halten sich Clementinen bis zu zwei Monate.
Dass es sich um unterschiedliche Früchte handelt, schmeckt man auch: Clementinen sind süßer als Mandarinen, die etwas säuerlicher sind.
Wer zu den orangefarbenen Früchten greift, um seinen Vitamin-C-Haushalt aufzustocken, ist mit Clementinen besser beraten: In 100 Gramm Clementinen stecken 54 Milligramm Vitamin C. Die gleiche Menge Mandarinen liefert dagegen nur rund 30 Milligramm Vitamin C. Auch was den Folsäuregehalt angeht, übertrifft die Clementine die Mandarine. In Sachen Kalzium- und Selengehalt kann sich die Mandarine gegen die Clementine behaupten.
Um möglichst viele der wertvollen Nährstoffe der Zitrusfrüchte abzubekommen, sollte man übrigens die weiße Haut mitessen.
Auch wenn man nur das Innere isst, sollte man die Zitrusfrüchte vor dem Schälen heiß waschen. Denn die Früchte werden beim Anbau oft mit Pestiziden behandelt. Das bloße Schälen der Früchte genügt nicht, da die Giftstoffe auf diese Weise in das Fruchtfleisch und an die Hände gelangen können.
Neben den Klassikern Mandarinen und Clementinen finden sich heute auch häufig Satsumas im Handel. Diese haben keine Kerne und sind eine Kreuzung aus Mandarinen und Orangen. Ursprünglich stammen sie aus Japan, schmecken süss und lassen sich leicht schälen. Das Fruchtfleisch gibt zehn bis zwölf Segmente her. Man erkennt sie an ihrer abgeflachten Form und der eher gelblichen Farbe.
Um möglichst rasch zum Inhalt zu kommen, beginnt man am besten am dornigen Strunk und zieht dann von oben die Schale ab. Ist sie zu fest, hilft es, mit dem Messer einen kleinen Schlitz hineinzuritzen.