Karrierefrau packt aus

"Im Job bin ich die Chefin, im Bett die Devote"

Eine Karrierefrau packt jetzt aus und offenbart, wie sie ihre Lust an Unterwerfung entdeckte.
02.02.2025, 07:30

Über kaum einen anderen Film wird derzeit so sehr diskutiert wie über "Babygirl": In dem Erotikthriller schlüpft Nicole Kidman in die Rolle der erfolgreichen Geschäftsfrau Romy. Trotz Ehemann fühlt sie sich von ihrem neuen Praktikanten Samuel (Harris Dickinson) angezogen und die beiden beginnen eine Affäre. Im Bett ordnet sich die im Alltag dominante Romy komplett unter. Das Spiel mit Samuel droht, ihr Leben zu zerstören.

Ein Zeichen von Antifeminismus? Nein, findet Sexologin Laura Burkhardt: "Eine moderne Frau, die sich im Bett unterordnet, bildet keinen Widerspruch. Selbstbestimmung bedeutet, dass jede Frau, jeder Mensch, frei entscheiden kann, wie die eigene Sexualität gestaltet wird."

Dem stimmt auch Leserin T.B.* zu. Die 48-Jährige beschreibt sich selbst als Karrierefrau, Mutter und Ehefrau, die eigentlich immer nur auf ältere Männer stand – bis eine Affäre alles änderte. "Ich bin stets im Kampf, im Business als Frau in einer Führungsposition und in einer von Männern dominierten Firma ernst genommen zu werden. Dazu habe ich die große Verantwortung als Mutter und den Anspruch, die perfekte Ehefrau zu sein."

"In einem definierten Rahmen die Verantwortung abgeben"

Vor 15 Jahren lernte sie über Facebook einen über zehn Jahre jüngeren Mann kennen. Zuerst seien es nur belanglose Treffen gewesen, bis sich "eine gewisse Anziehung" spürbar machte – ganz zu ihrer Verwunderung: "Bis dahin hatten mich eher ältere, lebenserfahrene Männer angezogen. Doch seine Dominanz hat mich zugleich irritiert und fasziniert." Er habe Avancen gemacht, denen sie nicht widerstehen konnte, wie sie erklärt. "Es kostete mich viel Überwindung, die Kontrolle abzugeben, mich zu unterwerfen, es zu wagen. Doch die Herausforderung und die Neugier waren letztlich stärker."

"Das Ausleben meiner geheimsten Fantasien hat mir auf eine ungeahnte Weise Kraft gegeben. Ich konnte in einem definierten Rahmen die Kontrolle abgeben, etwas, das es nie gab in meinem Leben. Für einmal musste ich Befehlen folgen, statt sie zu geben." Außerdem habe ihr die Erfahrung von Schmerz, dem Ausgeliefertsein und "dem Verlangen, das nicht auf meinen Wunsch gestillt wird, sondern nach seinem Ermessen" sehr gefallen.

"Ich habe etwas in mir entdeckt, mit dem ich nicht gerechnet habe"

Das habe alles verändert: "Als sehr kontrollierte und selbstbewusste Frau habe ich etwas in mir entdeckt, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Denn in diesen Momenten war ich losgelöst von allen Verpflichtungen und Sorgen. Die Sexualität fand in einer völlig anderen, unbekannten Sphäre und Intensität statt."

Die Beziehung, "mit mehr oder weniger intensiven Phasen", dauere bis heute an. Beide hätten sich weiterentwickelt, doch die Dynamik von Dominanz und Unterwerfung sei nach wie vor vorhanden: "Schon ein einziges Wort oder eine Berührung von ihm katapultiert mich in einen völlig anderen Zustand." Auf die Frage, ob Selbstbewusstsein und Unterwerfung zusammenpassen, meint die 48-Jährige: "Selbstbewusst heißt auch, zu seinen Bedürfnissen zu stehen und noch mehr, sie auszuleben und zu befriedigen."

*Name bekannt

{title && {title} } 20 Minuten,wil, {title && {title} } Akt. 02.02.2025, 11:09, 02.02.2025, 07:30
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