Schiff sinkt vor Ägypten
"Ich hörte Schreie": Die Minuten vor dem Jacht-Drama
Am Montag sank die Jacht mit 45 Menschen im Roten Meer. Drei Personen wurden tot geborgen – Überlebende schildern jetzt die Minuten des Dramas.
Gegen 05:30 Uhr setzte die Jacht laut örtlichen Behörden einen Notruf ab, kurz darauf war sie weg! Vor der ägyptischen Küste ist Montagfrüh ein Boot mit 45 Menschen an Bord gesunken. Das Unglück hat sich in der Nähe des Ferienorts Marsa Alam ereignet. Überlebende schildern jetzt die Minuten des Dramas.
Laut dem Gouverneursamt waren 31 Passagiere aus elf Ländern an Bord – Österreicher waren nicht darunter. Am Dienstagmittag gab es dann der Schock: Drei Vermisste konnten nach Behördenangaben tot geborgen werden. Neben zwei Schweizern befanden sich auch Touristen aus Großbritannien, USA, Polen, Belgien, Deutschland, Finnland, China, der Slowakei, Spanien und Irland auf dem Schiff, außerdem 14 Besatzungsmitglieder.
Boot "mitten in der Nacht von einer Welle getroffen"
28 Menschen konnten durch Lufteinsätze und ein Kriegsschiff gerettet werden, wie Gouverneur Amr Hanafi mitteilte. Insgesamt werden noch 13 Menschen vermisst. Ein Crewmitglied erzählte nach der Rettung, das Boot sei "mitten in der Nacht von einer Welle getroffen" worden, daraufhin sei das Boot zur Seite gekippt.
Die Passagiere sollen auf einem mehrtägigen Tauchtrip gewesen sein. Die "Sea Story" ist eine erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere. Reiseanbieter bewerben sie als Boot für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer.
"Was mich gerettet hat, war meine Schwimmweste"
Ein professioneller Taucher, der auch an Bord war, sagt gegenüber der ägyptischen Tageszeitung "Al-Masry al-Youm": "Ich war an der Oberfläche, als die Situation sich verschlechterte. Ich spürte, wie das Boot stark kippte, und versuchte, mich an etwas Festem festzuhalten, aber das Kentern ging sehr schnell. Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht herauskommen, da die Türen verschlossen waren und der Raum sich mit Wasser füllte."
Ein Crewmitglied erzählte nach der Rettung, das Boot sei "mitten in der Nacht von einer Welle getroffen" worden, daraufhin sei das Boot zur Seite gekippt. Diese Version der Vorkommnisse schildern auch Überlebende des Dramas.
Gegenüber dem "Heute"-Partnermedium "20 Minuten" bestätigte der Anbieter Liveaboard.com den Vorfall am Montagnachmittag: Man habe Kenntnis vom Vorfall, könne derzeit aber keinerlei weitere Informationen machen ", hieß es telefonisch.
Die Behörden in Hurghada hatten am Sonntag wegen "schlechter Wetterbedingungen" den Hafen der Stadt geschlossen und den Schiffsverkehr eingestellt. Nahe Marsa Alam seien die Wetterbedingungen jedoch gut gewesen, sagte der Tauchzentrums-Manager. Am Samstag warnte die ägyptische Wetterbehörde vor maritimen Aktivitäten am Sonntag und Montag. Die Windgeschwindigkeiten lagen zwischen 60 und 70 km/h, die Wellenhöhe erreichte drei bis vier Meter.
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Auf den Punkt gebracht
- Am Montag sank eine Jacht mit 45 Menschen an Bord im Roten Meer nahe Marsa Alam, wobei drei Personen tot geborgen wurden und 17 weiterhin vermisst werden.
- Überlebende berichten, dass das Boot mitten in der Nacht von einer Welle getroffen wurde und schnell kenterte, während 28 Menschen durch Rettungseinsätze gerettet werden konnten.