Am Donnerstag wurde am Landesgericht Innsbruck das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Herkules Holding GmbH und einer ihrer Töchter eröffnet. Die Herkules Holding, die bis Februar 2025 noch unter Laura Holding (davor auch Laura 2017 Eins GmbH) firmierte, ist Teil des riesigen Firmengeflechts von Milliarden-Pleitier René Benko, der derzeit in Wien in Untersuchungshaft sitzt.
Die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH ist die Laura Privatstiftung (42,1 Prozent). Kleinere Gesellschaftsanteile halten die Ameria Invest AG (34,9 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent), die AE Familienhold AG (10 Prozent) und Ernst Tanner (3 Prozent). Die Geschäftsführung hat Christoph Michael Sturm inne.
Die Herkules Holding GmbH hält eine große Anzahl an Firmenbeteiligungen, wobei ein Teil dieser Gesellschaften ebenfalls in die Pleite geschlittert sind. Das berichtet der Kreditschutzverband von 1870.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wird sich insbesondere zeigen, ob die noch nicht insolventen Beteiligungen einen Wert repräsentieren. Zudem wird der Insolvenzverwalter zu prüfen haben, welche wechselseitigen Ansprüche diese Gesellschaften untereinander haben.
Nach dem Insolvenzeröffnungsantrag, welcher von der Herkules Holding GmbH selbst gestellt wurde, bestehen Minderheitsbeteiligungen an den ebenfalls großteils nunmehr insolventen SIGNA Konzerngesellschaften. Die Bemühungen für ein Restrukturierungskonzept sind letztlich nicht gelungen. "Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Antrag auf 404 Millionen Euro", heißt es seitens des KSV. Das konnte aber nicht unabhängig geprüft werden.
Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Geiler aus Innsbruck bestellt. Der erste Gerichtstermin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen findet am 14. Mai 2025 am Landesgericht Innsbruck statt.