AMS-Chefin knallhart

"Leute müssen akzeptieren, dass jemand aus Ausland kommt"

Österreich ist auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, hat aber Problem mit Rassismus. AMS-Chefin Draxl legt den Finger in die Wunde.
Newsdesk Heute
19.03.2025, 15:05

In Österreich fehlt es allerorts an qualifizierten Arbeitskräften. Besonders deutlich wird das im Gesundheits- und Pflegebereich. "Wir müssen akzeptieren, dass wir Menschen aus Drittstaaten brauchen", sagt Julian Hadschieff bei einer Podiumsdiskussion der Industriellenvereinigung am Montag.

Er ist der Chef des Pflegeunternehmens Humanocare, das 350 ausgebildete Pflegekräfte aus Kolumbien, die in der Heimat keinen Job fanden, in unsere Alpenrepublik geholt hatte: "Eine Win-win-Situation". Damit das aber landesweit funktioniere, müssten bürokratische Hürden endlich abgebaut werden, sonst "gehen die woanders hin, und wir schauen durch die Finger", wird Hadschieff durch den "Standard" zitiert.

"Extremer Aufholbedarf"

Für AMS-Vorständin Petra Draxl gibt es aber noch ein weit dringlicheres Problem: Österreich habe ein Problem mit Rassismus in den Betrieben und der Akzeptanz von Ausländern im ländlichen Raum.

"Unternehmen haben sich mittlerweile gut auf kulturell durchmischte Belegschaften eingestellt. Der Rassismus unter den Arbeitskräften in den Betrieben ist das Problem. Aber wer will wo arbeiten, wo man aufgrund seiner Herkunft beleidigt wird?", betont sie. Dabei gehe es weniger um Nationalitäten: Wer in der Unterzahl ist, sei im Nachteil, egal woher man komme.

Gerade abseits der städtischen Ballungszentren sieht Draxl "extremen Aufholbedarf" bei der Integration. Ihre harte Ansage: "Das größte demografische Problem gibt es in Kärnten, die Leute dort werden akzeptieren müssen, dass jemand aus dem Ausland kommt."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.03.2025, 15:09, 19.03.2025, 15:05
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite