Hausmair’s Gaststätte – Mit Leidenschaft aus der Krise

Herbert Hausmair hat gezeigt, dass selbst eine Insolvenz nicht das Ende sein muss. Wo andere längst aufgegeben hätten, nutzte der Wirt die Krise als Neuanfang. "Ich habe die Situation nie wirklich negativ gesehen, sondern als eine neue Herausforderung. Jede negative Situation hat auch etwas Positives", erzählt er mit einem Lächeln. Sein Wirtshaus blieb während des Sanierungsverfahrens geöffnet. "Totgesagte leben länger – und ich habe bewiesen, dass ich es kann", sagt Hausmair mit Stolz.

"Regionalität und Qualität im Fokus"

Für Herbert Hausmair steht Qualität an erster Stelle. "Wir kaufen so viel wie möglich regional ein. Wichtig ist nicht der günstigste Preis, sondern die beste Qualität – und die hat ihren Preis", betont er.

Diese Philosophie spiegelt sich auch in seiner Speisekarte wider. Neben klassischen Gerichten gibt es seltene Spezialitäten, die in Vergessenheit geraten sind: gebackener Haushase, Innereien wie Leber und Hirn und der traditionelle "Leberschädel", ein Gericht aus Oberösterreich. "Das sind Gerichte, die man heute kaum noch bekommt, aber sie gehören zur österreichischen Kulinarik. Ich will sie wiederbeleben."

Ein Abend im Wirtshaus: Rustikal und herzlich

Beim Betreten des Lokals fühlt man sich sofort willkommen. Der Duft von frisch gekochten Speisen und das Lachen der Gäste erfüllen den Raum. Gleich rechts vom Eingang sitzt eine Runde Stammgäste, die lebhaft über Politik und Alltägliches diskutieren. Man hat das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen, als das Wirtshaus noch der Mittelpunkt des Lebens war.

Der Kellner war humorvoll und aufmerksam, der Service schnell und herzlich. Doch das eigentliche Highlight ist Herbert Hausmair selbst: ein Wirt, der sein Lokal lebt und mit seiner Begeisterung jeden ansteckt.

"Heute" durfte testen

Die Speisen, die aufgetragen werden, sind deftig und bodenständig, genau das, was man in einem solchen Lokal erwartet. Die Hasen-Einmachsuppe ist aromatisch und würzig, der gebackene Hase wird mit einem klassischen Erdäpfelsalat und Preiselbeeren serviert. Zum Abschluss gibt es Marillenknödel, die mit einem fruchtigen Röster abgerundet werden. Alles wird mit Liebe zubereitet, ohne Schnickschnack, aber auf den Punkt.

Das Wirtshaus ist ein Ort, an dem man sich schnell wohlfühlt – egal, ob man zum ersten Mal hier ist oder schon seit Jahren kommt. Es ist diese bodenständige Herzlichkeit, die das Lokal so besonders macht.

Wildkochkurse: Handwerk erleben

Eine weitere Besonderheit, die Hausmair aus der Krise entwickelt hat, sind seine Wildkochkurse. Hier erleben die Teilnehmer traditionelle Handwerkskunst und lernen alles von der Verarbeitung des Wilds bis hin zu aufwendigen Rezepten. "Wir verarbeiten das Wild vom Abschlachten bis zum fertigen Gericht. Die Teilnehmer merken, wie intensiv ein Fond wird, wenn man ihn stundenlang auskocht."

Die Kurse bieten ein Rundum-Erlebnis: Von Fond über Rahmgulasch bis hin zum Kaiserschmarrn wird die gesamte Bandbreite der österreichischen Küche präsentiert. "Wildfleisch ist extrem gesund. Es hat keine Zusatzstoffe, ist stressfrei und voller Nährstoffe. Ich will den Leuten zeigen, wie wertvoll dieses Lebensmittel ist", erklärt Hausmair.

Trotz aller Herausforderungen blickt Hausmair optimistisch in die Zukunft: "Es gibt keine negativen Situationen, sondern nur die Frage, was man daraus macht." Für ihn steht fest, dass Geschmack und Qualität immer gewinnen. "Ich will Menschen für hochwertige und traditionelle Küche begeistern. Es muss nicht immer Fleisch sein – aber wenn, dann muss es das Beste sein."

Mit dieser positiven Einstellung und seinem Engagement hat Herbert Hausmair eine Krise in eine Erfolgsgeschichte verwandelt. Sein Wirtshaus steht heute nicht nur für Genuss, sondern auch für die Kraft, Herausforderungen zu meistern. "Ich gehe gestärkt aus der Situation hervor – und ich sehe die Zukunft positiv."