Kleiderspendecontainer sollen als nachhaltige Möglichkeit dienen, nicht mehr benötigte Kleidung sinnvoll weiterzuverwenden. Leider zeigt sich jedoch ein generelles Problem: "Viele Menschen nutzen diese Container nicht für ihren eigentlichen Zweck, sondern entsorgen dort unsachgemäß Müll und andere Gegenstände", heißt es von Humana Österreich. Die Nähe der Kleiderspendecontainer zu Müllinseln würde zusätzlich zu diesem Missbrauch beitragen, da sie fälschlicherweise als Erweiterung der Restmüllentsorgung wahrgenommen werden. Humana appelliert daher an gewissenhafte Nutzung der Kleidercontainer.
Besonders erschreckend ist, dass es nicht bei unbelebten Objekten bleibt: Im Vorjahr wurden sogar fünf Hundewelpen in einem Container von Humana entdeckt. "Dass Menschen Lebewesen wie Hundewelpen in Kleidercontainer werfen, zeigt die erschreckende Dimension dieses Problems. Es ist nicht nur verantwortungslos und unmoralisch, sondern zieht vielschichtige Konsequenzen nach sich und bringt die Tiere in lebensgefährliche Situationen", erklärt Henning Mörch, Geschäftsführer der Sammlung Humana Österreich.
Die ohne Nahrung und Wasser ausgesetzten Hundewelpen wurden in einem HUMANA-Container in Wien-Liesing von einem Passanten gerade noch rechtzeitig entdeckt und gemeldet. Sie wurden sofort von Mitarbeitern des Tierschutz Austria gerettet und erholten sich zum Glück rasch von den Strapazen.
Fehlwürfe, also Gegenstände, die nicht in Kleidercontainer gehören, verursachen für Humana einen erheblichen Mehraufwand:
➤Zusätzliche Arbeitslast: LKW-Fahrer*innen müssen Fehlwürfe, die direkt vor Ort als Restmüll identifiziert werden, in spezielle Container umfüllen. Das erschwert und verlängert die reguläre Entleerung der Sammelstellen.
➤Höhere Entsorgungs- und Arbeitskosten: Humana trägt die Verantwortung, falsch entsorgte Gegenstände ordnungsgemäß zu beseitigen. Die Entsorgungskosten und der zusätzliche Personalaufwand binden Ressourcen, die besser in Entwicklungsprojekte fließen könnten.
➤Beschädigte Spenden: Fehlwürfe wie Lebensmittel, kaputte Gegenstände oder Flüssigkeiten können die gespendete Kleidung unbrauchbar machen. Das reduziert die Menge an Kleidung, die weiterverwendet oder verkauft werden kann, erheblich.
"Die Kosten und der Mehraufwand, die durch Fehlwürfe entstehen, beeinträchtigen den eigentlichen Zweck unserer Kleidersammlung. Jeder unpassende Gegenstand bindet Ressourcen, die wir viel effektiver in Entwicklungsprojekte investieren könnten", betont Mörch.