Schock-Studie

Haushalte zahlen Hunderte Euro zu viel für Strom & Gas

Österreichs Haushalte berappen aktuell bis zu 600 Euro zu viel für Strom, bei Gas sind es sogar bis zu 1.150 Euro. Das zeigt eine Marktanalyse.

Team Wirtschaft
Haushalte zahlen Hunderte Euro zu viel für Strom & Gas
Teure Energie: Wer Anbieter wechselt, kann aber zum Teil deutlich sparen.
Getty Images

Schluss mit der Strompreisbremse, Aus für steuerliche Entlastungsmaßnahmen, teils empfindliche Anhebung der Netzgebühren – mit 1. Jänner kommen auf Strom- und Gaskunden in Österreich massive Zusatzbelastungen zu. Wer gegensteuern will, hat gerade einmal zwei Optionen – Verbrauch reduzieren und/oder den Anbieter wechseln.

Denn – laut aktueller Erhebung des Tarifvergleichsportals durchblicker.at ist die Preisspanne der Lieferanten enorm. "Kundinnen und Kunden sollten dringend ein höheres Bewusstsein dafür entwickeln, dass die Auswahl des Strom- und Gasversorgers mit großen finanziellen Unterschieden verbunden ist", sagt durchblicker-Energieexperte Stefan Spiegelhofer. Je nach Bundesland und Anbieter könne die jährliche Ersparnis eines durchschnittlichen Haushalts bis zu 600 Euro bei Strom und bis zu 1.150 Euro bei Gas betragen.

Alternativanbieter teils deutlich günstiger

"Große Anbieter wie die österreichischen Landesenergieversorger sind aufgrund ihrer langfristigen Einkaufspolitik weniger flexibel, kleinere Unternehmen können Marktentwicklungen hingegen schneller einpreisen", erklärt Spiegelhofer. Zudem sei die Wechselbereitschaft in Österreich traditionell sehr gering, weshalb Alternativanbieter häufig mit großzügigen Neukundenrabatten werben würden. Und, so Spielgehofer weiter. "Nimmt man die aktuellen Stromtarife der Landesenergieversorger für Bestandskunden unter die Lupe, so gibt es – selbst inklusive Neukunden- oder Wechselbonus – in allen Bundesländern weitaus günstigere Alternativangebote."

Strompreisvergleich Dezember 2024
Strompreisvergleich Dezember 2024
durchblicker.at

Größte Kostenspanne in Oberösterreich

Die größte Preisspanne besteht nach aktuellem Stand in Oberösterreich, wo ein Haushalt mit 4.000 kWh Stromverbrauch bei der Energie AG derzeit auf 1.434 Euro Jahreskosten kommt. Steigt die Familie auf das derzeit günstigste Alternativangebot um, würde sie dank Neukundenrabatt im ersten Jahr nur 838 Euro und somit über 42 Prozent weniger bezahlen. Wien Energie bietet derzeit den günstigsten Stromtarif unter den Landesenergieversorgern an und kostet einen Durchschnittshaushalt 1.101 Euro pro Jahr. Dennoch liegt das beste Alternativangebot im ersten Vertragsjahr um knapp 200 Euro darunter.

Gaspreisvergleich Dezember 2024
Gaspreisvergleich Dezember 2024
durchblicker.at

Bei der Vorarlberger vkw zahlt ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh ohne Rabatte aktuell 2.424 Euro. Das günstigste Alternativangebot für Vorarlberg kommt samt Neukundenrabatten im ersten Jahr auf 1.276 Euro und liegt somit um 47 Prozent darunter. "Die große Differenz ergibt sich auch hier durch den hohen Neukunden- bzw. Wechselbonus des Alternativanbieters", weiß Spiegelhofer.

Rabatte gelten nur im ersten Vertragsjahr

Spiegelhofer rät jedoch zur Vorsicht: "Bei Neukundenrabatten ist zu beachten, dass diese ab dem zweiten Vertragsjahr wegfallen und der Tarif danach erheblich teurer ausfallen kann. Deshalb sollte man nach dem Ende der Vertragsbindung unbedingt wieder vergleichen und wechseln." Die Salzburg AG ist momentan unter den Landesenergieversorgern der günstigste Gasanbieter und kommt auf 1.458 Euro, das niedrigste Alternativangebot für Salzburg beträgt 138 Euro weniger.

durchblicker rät zum Preisvergleich

Praktisch jeder Anbieter – egal ob Landesenergieversorger oder Alternativanbieter – wirbt mit Rabatten oder Gratistagen. Treuebonus, Wechselbonus oder Neukundenrabatte – die Bezeichnungen sind vielfältig und der Überblick über die tatsächlichen Kosten oft schwierig. Einen Überblick über aktuelle Preise bietet neben durchblicker.at auch die Regulierungsbehörde E-Control auf ihrer Seite.

Die Bilder des Tages

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>11.12.2024: Vierfacher Vater (37) kriegt arbeitslos 3.500 € monatlich.</strong> Fast 3.500 Euro pro Monat fürs Nichtstun: Arbeiten will ein 37-jähriger Familienvater nicht mehr – außer der Ex-Kellner kriegt über 4.000 Euro netto. <a data-li-document-ref="120077710" href="https://www.heute.at/s/vierfacher-vater-37-kriegt-arbeitslos-3500-monatlich-120077710">Weiterlesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120077419" href="https://www.heute.at/s/kassasturz-oesterreich-hat-ab-sofort-kein-geld-mehr-120077419"></a>
    11.12.2024: Vierfacher Vater (37) kriegt arbeitslos 3.500 € monatlich. Fast 3.500 Euro pro Monat fürs Nichtstun: Arbeiten will ein 37-jähriger Familienvater nicht mehr – außer der Ex-Kellner kriegt über 4.000 Euro netto. Weiterlesen >>>
    RTL II

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Österreichische Haushalte zahlen derzeit bis zu 600 Euro zu viel für Strom und bis zu 1.150 Euro zu viel für Gas, wie eine Marktanalyse zeigt.
    • Angesichts der bevorstehenden Erhöhungen der Netzgebühren und dem Ende steuerlicher Entlastungsmaßnahmen empfiehlt der Energieexperte Stefan Spiegelhofer, den Anbieter zu wechseln oder den Verbrauch zu reduzieren, um erhebliche Einsparungen zu erzielen.
    Akt.