Preisbremse läuft aus

Preis-Schock – Das zahlst du 2025 mehr für Strom

Strom wird 2025 teurer: 418 Euro mehr für Haushalte. Höhere Netzkosten, keine Förderungen und neue Abgaben treiben die Preise in die Höhe.
Christoph Weichsler
28.11.2024, 18:26

Ab Jänner 2025 stehen Haushalte in Österreich vor einer dramatischen Erhöhung der Stromkosten. Gründe dafür sind das Auslaufen der Stromkostenbremse, steigende Netzgebühren und die Rückkehr von Abgaben wie der Elektrizitätssteuer. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh bedeutet das Mehrkosten von rund 418 Euro im Jahr. Viele Haushalte, die schon jetzt sparen müssen, könnten diese Belastung kaum mehr stemmen.

So setzen sich die Stromkosten 2025 zusammen

Die Stromrechnung für 2025 zeigt, wie stark sich die einzelnen Posten verteuern:

  • Energiekosten: +230 Euro, weil die Stromkostenbremse nicht mehr gilt.
  • Netzgebühren: +70 Euro, da das Stromnetz ausgebaut wird.
  • Elektrizitätsabgabe: +50 Euro, weil die Steuer wieder voll berechnet wird.
  • Erneuerbare-Förderkosten: +100 Euro, um Wind- und Sonnenenergie zu finanzieren.
  • Summiert ergibt das Ganze dann: 418 €

Wegfall der Stromkostenbremse treibt die Preise hoch

Im Jahr 2024 war die Stromkostenbremse eine große Entlastung für Verbraucher:innen. Für die ersten 2.900 kWh zahlten Haushalte nur 10 Cent pro Kilowattstunde, was die Kosten erheblich drückte. Diese Regelung läuft jedoch zum Jahresende aus. Ab 2025 zahlen Haushalte wieder den vollen Strompreis, was bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh eine Mehrbelastung von rund 230 Euro verursacht.

Zusätzlich steigen die Netztarife, da die Infrastruktur des österreichischen Stromnetzes massiv ausgebaut wird. Der Ausbau ist notwendig, um die wachsende Zahl an Photovoltaikanlagen zu integrieren und die Versorgung zu sichern. Diese Investitionen werden über die Netzgebühren auf die Verbraucher:innen umgelegt. Durchschnittlich erhöht sich die Rechnung dadurch um 70 Euro pro Jahr.

Abgaben kehren zurück

Während der Energiekrise wurden Abgaben wie die Elektrizitätssteuer stark reduziert oder ausgesetzt, um Haushalte zu entlasten. Diese Maßnahmen laufen jedoch aus. Die Elektrizitätsabgabe steigt 2025 wieder von 0,001 €/kWh auf 0,015 €/kWh, was bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh rund 50 Euro ausmacht. Gleichzeitig werden die Erneuerbaren-Förderkosten, die die Entwicklung von Wind- und Solarenergie finanzieren, wieder eingehoben. Das belastet Haushalte zusätzlich mit 100 Euro jährlich.

Insgesamt bedeutet das für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh eine durchschnittliche Mehrbelastung von 418,60 Euro. Die folgende Grafik von Oesterreichs Energie veranschaulicht, wie sich die Stromkosten im Jahr 2025 zusammensetzen:

Haushalte vor finanzieller Belastungsprobe

Schon jetzt geben viele Haushalte an, durch steigende Lebenshaltungskosten unter Druck zu stehen. Die Energiepreise waren in den letzten Jahren bereits eine Herausforderung, und die angekündigten Mehrkosten für Strom treffen nun viele Menschen hart. Haushalte mit geringem Einkommen könnten diese zusätzlichen Ausgaben kaum mehr bewältigen, zumal auch Mieten und Lebensmittelpreise weiter steigen.

Anbieterwechsel könnte helfen

Eine Möglichkeit, die Mehrkosten abzufedern, könnte laut Oesterreichs Energie ein Wechsel des Stromanbieters sein. Vergleichsportale wie durchblicker.at oder der E-Control Tarifkalkulator bieten eine einfache Möglichkeit, günstigere Tarife zu finden. Besonders Haushalte mit alten Verträgen könnten durch einen Wechsel profitieren. 2024 konnten viele Haushalte durch den Wechsel zu günstigeren Anbietern Einsparungen von bis zu 700 Euro im Jahr erzielen, insbesondere durch Neukundenrabatte. Auch ohne Rabatte sind Ersparnisse von etwa 230 Euro möglich.

Neben einem Anbieterwechsel bleibt oft nur, den Stromverbrauch zu reduzieren. Energieeffiziente Geräte und ein bewusster Umgang mit Strom könnten weitere Kosten einsparen, auch wenn das Einsparpotenzial begrenzt ist. Besonders wichtig wird es für viele Haushalte, ihre Stromtarife regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf rechtzeitig zu wechseln.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 28.11.2024, 18:44, 28.11.2024, 18:26
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