Jörg Kachelmann
Harte Experten-Ansage: Tornado in Wien "wird passieren"
Wetter-Experte Jörg Kachelmann warnt vor heftiger werdenden Unwettern in Österreich. Auch das Horror-Szenario eines Wien-Tornados sei nicht unmöglich.
Starkregen, der in Sturzfluten ganze Orte überschwemmt. Dazu Hagel mit bis zu 6 Zentimeter Durchmesser, der Autos und Flugzeuge demoliert und auch ein Tornado in Graz – all diese Unwetter-Ereignisse haben Österreich in den letzten Tagen und Wochen hart getroffen. Die Schäden sind enorm, erreichen alleine bei der Wiener Städtischen Millionenhöhe.
Geht es nach dem Schweizer Star-Meteorologen Jörg Kachelmann (65) war das erst der Anfang. Im Gespräch mit dem Sender Puls24 sieht er schwarze Wolken am Horizont aufziehen. Trotz aller Verwüstung durch die aktuellen Unwetter ist die Bevölkerung für ihn noch glimpflich davongekommen. Er sagt: "Es hätten noch viel größere Dinge passieren können".
"Irgendwann wird so etwas passieren"
Die Österreicher müssten sich auf weitaus Schlimmeres einstellen. Der Wetter-Experte beschreibt im TV ein absolutes Horror-Szenario: ein Tornado, der nach einem heißen Nachmittag eine Schneise durch Wien zieht. "Irgendwann einmal wird so etwas passieren", so Kachelmann.
Einen Zeithorizont nennt er dabei freilich nicht, denn das ist nur ein Beispiel für die generellen Veränderungen im Klima und damit folgend auch im Wetter. "Wir müssen einfach generell auf wildere Dinge vorbereitet sein", bekräftigt der international bekannte und durchaus streitbare Meteorologe.
VIDEO: Kachelmann über immer stärkere Unwetter
Seine düstere Prognose basiert auf einfachen Naturgesetzen. Wird die Atmosphäre durch den Klimawandel immer wärmer, kann die Luft auch mehr Wasserdampf aufnehmen – laut IPCC-Bericht etwa 7 Prozent mehr pro zusätzlichem Grad Celsius.
In Unwettern steckt dadurch dann mehr Energie und potenziell mehr Regen, der sich auf einmal über einer Region entlädt: "Unser Problem mit dem Klimawandel wird nicht sein, dass wir zu wenig sondern eher immer mehr zu viel Wasser haben", spricht Kachelmann diese Verschiebung weg von leichten Sommerregen zu vermehrten Starkregen-Ereignissen klar an.
Sommergewitter werden aber nicht nur in Sachen Regen heftiger, sondern auch "die Hageldurchmesser immer größer". Die Eisgeschosse würden dabei zur Gefahr für unsere Kinder, warnt der 65-Jährige. Diese würden künftig "nicht bei jedem Gewitter sicher vom Kindergarten oder von der Schule nach Hause kommen", müssten Schutz suchen.