Heftige Unwetter haben in den vergangenen Tagen eine Spur der Verwüstung in Österreich hinterlassen. Hagel, Starkregen mit Überflutungen und Sturmböen haben einige Regionen schwerst getroffen. Epizentren waren dabei die Steiermark, das Burgenland, Kärnten und Niederösterreich.
"Genaue Schadenszahlen liegen noch nicht vor, aber wir rechnen mit Schäden in der Höhe von mehr als 5 Millionen Euro allein bei der Wiener Städtischen", sagt die Vorstandsdirektorin Doris Wendler der Versicherung am Montag.
Betroffene könnten der Wiener Städtischen rasch und unkompliziert via "losleben"-App, Webseite und Kundenbetreuer Schäden melden und Schadensfotos einreichen. Zusätzlich steht die kostenlose österreichweite Schadenshotline 050 350 355 rund um die Uhr zur Verfügung.
"Gerade nach schweren Unwettern und Naturkatastrophen ist eine schnelle Schadensabwicklung notwendig. Wichtig ist, dass Betroffene nach den ersten Aufräumarbeiten die Schäden mit Fotos dokumentieren und – wenn möglich – sollten zerstörte oder beschädigte Sachen nicht gleich weggeworfen, sondern aufgehoben werden", so Wendler.
Seit Samstagnachmittag wird Österreich von schwersten Unwettern regelrecht verwüstet. Am Abend hat sich dann nördlich von Graz eine Gewitter-Superzelle gebildet und ihre zerstörerische Kraft innerhalb weniger Minuten gezeigt. Etwa in Deutschfeistritz kam es nach Niederschlägen von fast 100 Millimetern in nur einer Stunde zu einer Sturzflut, die Autos einfach mit sich riss. Insgesamt 50 Personen mussten hier vor den Wassermassen gerettet werden.
Zum Teil verkeilten sich die Fahrzeuge durch die Wassermassen in den engen Gassen. "Ich bin Jahrzehnte bei der Feuerwehr, aber das habe ich noch nie erlebt", schildert Kommandant Andreas Reiter die Situation. Durch die Gemeinde wurde vor "absoluter Lebensgefahr" gewarnt: "Wir rufen wirklich alle Leute auf, in ihren Häusern zu bleiben."
Ähnliches Bild in weiteren Orten – alles wurde von den Wassermassen mitgerissen. Die Pyhrnautobahn (A9) musste nahe der Anschlussstelle Übelbach wegen einer riesigen Mure gesperrt werden.
Starke Regenfälle hatten auch im Burgenland im Raum Oberwart schwere Überschwemmungen ausgelöst. Die Feuerwehr stand aufgrund überfluteter Straßen und Keller im Dauereinsatz. Sonntagmorgen forderte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres an.
Neben den heftigen Regenfällen am Sonntag kam es im ungarischen Grenzraum laut Fotoaufnahmen auch zur Bildung eines Tornados. "An der Grenze zu Ungarn wurde ein Tornado bestätigt. Der erste Bodenkontakt war ersten Meldungen zufolge im Raum Großpetersdorf", schreibt die Unwetterwarnzentrale (UWZ).
Ähnlich ging es am Sonntag weiter. Immer noch wird seither ein 77-Jährige aus Michendorf vermisst. Der rüstige Pensionist verließ gegen 10 Uhr sein Wohnhaus, um im Gemeindeamt seine Stimme für die EU-Wahl abzugeben. Der Senior wird seither vermisst. Sein Handy konnte zuletzt im Raum Kohifidisch geortet werden.
In der Nacht von Sonntag auf Montag waren dann vor allem die nördlichen Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See von Unwettern betroffen.
Die wichtigsten Artikel zu den heftigen Unwetter der letzten Tage auf einen Blick: