Schwere Schäden
"Mayday": Steiermark-Hagel zerstörte AUA-Ferienflieger
Am Sonntag landete ein AUA-Flieger mit massiven Schäden am Flughafen Schwechat. Bei Hartberg geriet die Maschine in einen heftigen Hagelsturm.
Zerborstene Windschutzscheiben, eine zerstörte "Nase", schockierte Passagiere: Der Flug OS 434 von der spanischen Urlaubsinsel Mallorca nach Wien wurde für die Fluggäste sowie die Crew zu einem Höllenritt. Nach dem leicht verspäteten Abflug kam es wegen eines tobenden Unwetters zu Turbulenzen. Der Flieger kam trotz mehrerer Schäden sicher ans Ziel.
Notruf nach Flug durch Hagelsturm
Um 15.56 Uhr hob die Maschine laut "Austrianwings" mit Verspätung ab, zunächst sei die Reise auch ereignislos gelaufen. Kurz nach 17 Uhr begannen die Piloten mit dem Sinkflug. Auf den digitalen Glascockpits der Piloten zeigte das Wetterradar keine großen Unwetter an.
Gegen 17.30 Uhr überschlugen sich dann die Ereignisse: Die A320 mit dem Namen "Arlberg" geriet auf zirka 6.100 Metern Höhe direkt in einen Hagelsturm in der Steiermark – die Insassen wurden wild durchgeschüttelt und den Piloten alles abverlangt. Dann gab der Pilot durch, dass die Windschutzscheibe des Jets zerstört wurde.
Bei Geschwindigkeiten von zirka 840 km/h schlugen nämlich unzählige Hagelkörner auf Rumpf, Triebwerke und Fenster ein. Zwar hielt die Windschutzscheibe den schwierigen Wetterbedingungen, nichtsdestotrotz mussten die Piloten "blind" fliegen. Sie setzten den Sinkflug rasch fort und entkamen so dem Hagel-Gewitter.
"Mayday"
"Aufgrund der Beschädigungen wurde der Notruf "Mayday" abgesetzt. Das Flugzeug konnte sicher am Flughafen Wien-Schwechat landen", sagte AUA-Sprecherin Anita Kiefer gegenüber "Austriawings".
Um 17.55 Uhr erreichte der AUA-Flieger den Flughafen in Schwechat. Fotos vom Airport zeigen die Schäden der in den Hagelsturm geratenen Maschine: Die beiden Cockpitscheiben wurden von Dutzenden Hagel-Einschlägen schwer gezeichnet.
Auch die "Nase" des Fliegers wurde durch die gefrorenen Wasserkörner stark beschädigt. Verletzte gab es laut "Austrianwings" glücklicherweise keine. Die Einsatzkräfte der Flughafenfeuerwehr sowie der Rettungsdienst waren zwar sofort vor Ort, mussten aber nicht eingreifen.
"Gewitterzelle nicht ersichtlich"
Laut einer AUA-Sprecherin kam der Hagel etwas überraschend: "Das Flugzeug geriet im Anflug auf Wien in eine Gewitterzelle, die für die Cockpit-Crew laut deren Aussage auf dem Wetterradar nicht ersichtlich war."
Das Team der Austrian Airlines Technik ist bereits mit der konkreten Schadenserhebung des betreffenden Flugzeugs betraut. "Die Sicherheit unserer Fluggäste und unserer Crews hat für Austrian Airlines oberste Priorität", so AUA-Sprecherin Anita Kiefer gegenüber "Austrianwings".