Während Inspektion

Hamas greift Anlegestelle für Hilfsgüter mit Mörser an

Hamas-Terroristen sollen am Donnerstagmorgen eine sich im Bau befindliche Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens angegriffen haben.

Hamas greift Anlegestelle für Hilfsgüter mit Mörser an
Die US-Armee errichtet derzeit vor der Küste ein schwimmendes Dock. (Symbolbild)
US Army

Hamas-Terroristen sollen am Donnerstagmorgen eine sich im Bau befindliche Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens angegriffen haben. Dies berichtet der Twitter-Account Sentdefender mit Berufung auf mehrere Quellen. Bei ihrem Angriff hätten die Hamas-Kämpfer demnach Kleinwaffen und Mörser eingesetzt. Die Attacke soll demnach erfolgt sein, als UN-Inspektoren das Objekt gerade begutachteten. Die Anlegestelle soll als Übergabeort für humanitäre Hilfsgüter dienen, die vom US-Militär auf ein Schwimmdock vor der Küste des Gazastreifens geliefert werden.

Ein breites Bündnis von 17 Staaten auf unterschiedlichen Kontinenten hat indes die radikalislamische Hamas zur Freilassung aller weiter von ihr festgehaltenen Geiseln aufgerufen. "Unter ihnen befinden sich Staatsangehörige unserer eigenen Länder", hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der beteiligten Regierungen. Die Freilassung der Geiseln könne auch den Weg zu einem Waffenstillstand und zu mehr humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza ebnen.

"Glaubwürdiges Ende der Feindseligkeiten"

An der Erklärung beteiligt sind Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Thailand, Ungarn, Grossbritannien und die USA. "Wir fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln, die seit nunmehr über 200 Tagen von der Hamas in Gaza festgehalten werden", heißt es in dem Text.

"Das Schicksal der Geiseln und der Zivilbevölkerung in Gaza, die nach dem Völkerrecht geschützt sind, erfüllt die internationale Gemeinschaft mit Sorge", fahren die Staaten fort. Sie weisen "nachdrücklich darauf hin, dass die bereits vorliegende Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln einen sofortigen und längerfristigen Waffenstillstand in Gaza brächte, der zusätzliche Lieferungen benötigter humanitärer Hilfsgüter in ganz Gaza ermöglichen und ein glaubwürdiges Ende der Feindseligkeiten herbeiführen würde".

"Wir rufen Hamas auf, die Geiseln freizulassen"

Die Beteiligten betonen ihre Unterstützung für die dazu laufenden Vermittlungsbemühungen. "Wir rufen die Hamas erneut auf, die Geiseln freizulassen und uns diese Krise beenden zu lassen, damit wir gemeinsam unsere Bemühungen darauf ausrichten können, dass Frieden und Stabilität in die Region einkehren", erklären sie weiter. Dies würde auch "unseren Staatsangehörigen die Rückkehr nach Hause" ermöglichen.

Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas und weitere militante Palästinensergruppen waren am 7. Oktober vergangenen Jahres in israelische Orte eingedrungen und hatten Gräueltaten an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben töteten die islamistischen Kämpfer damals etwa 1.170 Menschen, zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Ärzte im Gazastreifen retten Baby aus Mutterleib von getöteter Frau

1/3
Gehe zur Galerie
    Die kleine Sabreen wurde in der Nacht auf den 21. April 2024 in einem Spital in Gaza per Notkaiserschnitt geboren. Der Rest ihrer Familie kam beim israelischen Luftangriff ums Leben.
    Die kleine Sabreen wurde in der Nacht auf den 21. April 2024 in einem Spital in Gaza per Notkaiserschnitt geboren. Der Rest ihrer Familie kam beim israelischen Luftangriff ums Leben.
    REUTERS

    Bisher mehr als 34.300 Menschen getötet

    Israel schätzt, dass sich noch 129 dieser Geiseln im Gazastreifen befinden – darunter allerdings 34, die das Militär für tot hält. Israel geht seit dem Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 34.300 Menschen getötet. Die Zivilbevölkerung in dem Gebiet lebt unter katastrophalen humanitären Bedingungen.

    Diese Storys solltest du am Mittwoch, 18. Dezember, gelesen haben
    red, 20 Minuten
    Akt.