Frauengesundheit

Häufigste Brustkrebsart durch Übergewicht verursacht

70 % aller jährlichen Brusttumore sind hormonabhängig. Das ist besonders für Frauen nach der Menopause, die zu Übergewicht neigen, wichtig zu wissen.

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Häufigste Brustkrebsart durch Übergewicht verursacht
Mehr Körperfett bedeutet also mehr körpereigenes Östrogen. Das ist bei hormonabhängigen Tumoren problematisch.
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Rund 40 Prozent der postmenopausalen hormonpositiven Brustkrebsfälle könnten mit überschüssigem Körperfett zusammenhängen, so eine spanische Studie, die online im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht wurde.

Dieser Anteil ist deutlich höher als einer von 10 Fällen, die derzeit anhand des Body-Mass-Index (BMI) auf Übergewicht zurückgeführt werden, und deutet darauf hin, dass die tatsächliche Auswirkung von Fettleibigkeit auf das Brustkrebsrisiko bislang wahrscheinlich unterschätzt wurde, so die Forscher. Die Fettzellen sind nach dem Eintritt der Menopause einzige Quelle für die Produktion von Östrogenen, da die Eierstöcke ihre Östrogen-Produktion einstellen. Mehr Körperfett bedeutet also mehr körpereigenes Östrogen. Die Fettzellen sind ein wichtiger Risikofaktor – insbesondere für Tumore, deren Zellen Östrogen-Rezeptoren auf ihrer Ober­fläche haben. Dazu gehören viele Brustkrebsarten.

Der BMI ist nicht unbedingt ein sehr genaues Maß für Körperfett, insbesondere bei älteren Frauen, da er Alter, Geschlecht oder ethnische Zugehörigkeit nicht berücksichtigt, wie die Forscher betonen. Sie verglichen daher den BMI mit dem CUN-BAE (Clínica Universidad de Navarra-Body Adiposity Estimator), einem validierten Maß für Körperfett, das Alter und Geschlecht berücksichtigt, bei 1.033 weißen Frauen nach der Menopause, die an Brustkrebs erkrankt waren, und 1.143 Frauen, die nicht erkrankt waren, die aber hinsichtlich Alter, Geschlecht und geografischer Region übereinstimmten. Alle Teilnehmerinnen wurden zu potenziell einflussreichen Risikofaktoren befragt: Soziodemografie, Lebensstil und persönliche/familiäre medizinische und reproduktive Vorgeschichte.

Übergewichtige Frauen erkrankten um 52 Prozent häufiger

Demnach steigt das Brustkrebsrisiko bei Frauen nach der Menopause mit jedem Kilo zu viel an. "Übergewichtige Frauen erkrankten um 52 Prozent häufiger an einem postmenopausalen Mammakarzinom (Brustkrebs; Anm.). Bei einer Adipositas Grad I (BMI größer 30) stieg das Risiko um 68 Prozent", schrieb über die Studie das Deutsche Ärzteblatt. Unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index zeigte sich rechnerisch bei höhergradiger Adipositas (BMI größer 40) zwar ein Abflachen der Kurve, das dürfte aber ein Artefakt der Berechnung sein.

70 Prozent der Brusttumore sind hormonabhängig

Von 5.600 Brustkrebs-Neuerkrankungen pro Jahr weisen 70 Prozent Hormonrezeptoren. Damit sind hormonabhängige Brusttumore die am häufigsten auftretende Brustkrebsart.

Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm

Mit 1. 1. 2014 wurde auch in Österreich das bereits EU-weit etablierte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm eingeführt. Dieses Programm richtet sich an die gesunde, vermeintlich nicht an Brustkrebs erkrankte Frau, die bei der letzten Mammografie einen unauffälligen Befund hatte, bzw. an jene Frauen (ab 40), die noch nie bei der Mammografie waren. Diese Frauen werden zur sogenannten "Vorsorge-Mammografie" eingeladen. Frauen, die ohnedies alle 2 Jahre eine Mammografie durchführen ließen, sind selbstverständlich ebenfalls mit einbezogen.
Frauen zwischen 45 und 74 erhalten ein offizielles Schreiben als Erinnerung zur Mammografie sowie eine Auflistung von radiologischen Stellen, die an dem Programm teilnehmen.
Mehr Informationen: www.frueh-erkennen.at
WICHTIG: Sollten Sie ungewöhnliche Veränderungen an der Brust sehen oder ertasten, ist eine zeitnahe Abklärung angeraten.

Auf den Punkt gebracht

  • Eine spanische Studie hat herausgefunden, dass rund 40 Prozent der postmenopausalen hormonpositiven Brustkrebsfälle mit Übergewicht in Verbindung stehen, was deutlich höher ist als bisher angenommen
  • Die Forscher betonen, dass Fettzellen nach der Menopause die Hauptquelle für Östrogen sind, was das Brustkrebsrisiko erhöht, und dass der Body-Mass-Index (BMI) nicht immer ein genaues Maß für Körperfett ist, insbesondere bei älteren Frauen
red
Akt.
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