Straßenumfrage
"Völlig Inakzeptabel" – Urlaubstage statt Krankenstand
Werden uns in Zukunft Urlaubstage abgezogen, wenn wir krank sind? Diese Idee wird ernsthaft diskutiert – auch in Deutschland.
Die Aufregung ist groß. Müssen wir künftig Urlaubstage opfern, wenn wir krank sind? Hintergrund dieser Sorge ist die – vollkommen ernst gemeinte – Forderung des Kärntner Wirtschaftskammer-Gastro-Obmanns Stefan Sternad. Er will Kurz-Krankenstände unter drei Tagen abschaffen. Arbeitnehmer sollen stattdessen Urlaub oder Zeitausgleich nehmen, wenn sie krank sind, so der Vorschlag von Sternad. Zur Info: Im Durchschnitt ist jeder Österreicher 15 Tage jährlich im Krankenstand.
"Heute" war auf der Meidlinger Hauptstraße unterwegs und hat die Wiener gefragt, was sie von der Idee halten.
„Das ist völlig inakzeptabel!“
>> Im Video: Das sagen die Wiener zum Vorschlag
"Nicht in Ordnung"
Auf der Straße stößt die Idee, kurze Krankenstände abzuschaffen, auf große Ablehnung.
"Völlig inakzeptabel" findet Margot (Name geändert) diesen Vorschlag. "Das wäre nicht in Ordnung, das muss der Arbeitgeber zahlen" denkt auch Sandra. Ilse befürchtet, dass "die Leute dann krank zur Arbeit gehen und die anderen anstecken".
Manu hingegen findet Krankenstände unter drei Tagen sowieso unnötig: "Ich gehe sogar komplett krank zur Arbeit" sagt er ins "Heute"-Mikro.
Kritik an den neuen Krankenstands-Plänen kommt indes von der Gewerkschaft vida und Arbeiterkammer-Vizepräsidentin, Ursula Heitzer, die den Vorschlag als "Wahnsinn" bezeichnet.
In Deutschland gibt es eine ähnliche Diskussion: Für den ersten Tag des Krankenstands soll der Lohn gestrichen werden.