Lebensbedrohliche Viren

Neue Impfungen! Diese drei stehen zur Auswahl

Drei neue Impfstoffe stehen in Österreich kurz vor ihrer Einführung: für Erwachsene, (Klein-)kinder und Tropenreisende.

Heute Life
Neue Impfungen! Diese drei stehen zur Auswahl
Die Impfmedizin forscht laufend an neuen Vakzinen.
Getty Images

Unter dem Titel "Geimpft – Geschützt – Sicher!" wurden am vergangenen Österreichischen Impftag (18. Jänner 2025) aktuelle Fragen rund um das Thema Impfen beleuchtet. Unter anderem wurden drei neue Impfstoffe vorgestellt, die kurz vor der Einführung stehen: ein Fünffach-Impfstoff gegen Meningokokken (Auslöser der Hirnhautentzündung), ein Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus und ein besseres Erwachsenen-Vakzin vor Pneumokokken (Erreger der Lungenentzündung).

1. Besserer Pneumokokken-Schutz für Erwachsene

In Österreich seien Kinder unter zwei Jahren und Erwachsene im Alter über 60 Jahren besonders von Pneumokokken betroffen. Zwei Drittel der Erkrankungen führen zu einer Lungenentzündung. 20 Prozent der Betroffenen haben eine Lungenentzündung und eine Pneumokokken-Sepsis. Um so schweren Folgen vorzubeugen, hilft die Pneumokokken-Impfung.

Insgesamt gibt es bei den Pneumokokken rund hundert Serotypen. Bisher wurden bei Kindern und Erwachsenen de facto die gleichen Impfstoffe verwendet, die im Laufe der Zeit immer mehr Serotypen abdeckten. Damit wurden bei Kindern rund 60 Prozent, bei Erwachsenen 70 Prozent abgedeckt. Jetzt soll ein neuer sogenannter konjugierter Pneumokokken-Impfstoff (PCV21) kommen, der speziell für Erwachsene vorgesehen ist. Dieser ist seit Frühjahr 2024 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Begutachtung. "Der Impfstoff enthält acht Serotypen, die derzeit in keinem lizenzierten Impfstoff enthalten sind und mit Pneumokokken-Erkrankungen bei Erwachsenen assoziiert sind", erklärte Angelika Wagner vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin (MedUni Wien). In weiterer Zukunft sieht man sogar Möglichkeiten von Impfstoffen gegen 24 oder gar 31 Typen der Erreger. Idealerweise gibt es dann sogar ein universelles Pneumokokken-Vakzin.

2. Schutz vor Gehirnhautentzündung

Wie die Pneumokokken, sind auch die Meningokokken Bakterien. Sie greifen jedoch nicht die Lunge an, sondern besiedeln beim Menschen den Nasenrachenraum und verursachen hauptsächlich die gefährliche Hirnhautentzündung. Die Verläufe sind oft schwer, bleibende Nervenschäden, wie z.B. Lähmungen oder Gehörverlust können entstehen. Eine Infektion kann auch tödlich enden. Erkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten, jedoch treten sie vermehrt bei Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen auf. Daher werden auch die Impfungen im Kindesalter empfohlen.

Laut Homepage des Gesundheitsministeriums kommen Meningokokken der Gruppe B in Österreich am häufigsten vor, auch die Gruppe C und Y spielen in Europa eine Rolle. Es gibt verschiedene Impfstoffe, die vor den 5 häufigsten Gruppen von Meningokokken (A, B, C, W, Y) schützen können.
Bisher waren zwei Impfungen (Meningitis B und ACWY) erforderlich. Mit dem neuen Impfstoff "Men ABCWY"-Impfstoff soll nur noch eine Impfung nötig werden. Er wurde von der EMA im September vergangenen Jahres für Personen ab zehn Jahren zugelassen.

3. Schutz vor Chikungunya-Virus

Ein Schutz vor der Chikungunya-Virus-Infektion komplettiert das Trio der Neueinführungen. Diese Schutzimpfung empfiehlt sich vor allem für Reisende ab 18 Jahren, die in (sub)tropischen Regionen unterwegs sind. Denn dort wird das Chikungunya-Virus von Moskitos auf den Menschen übertragen. Infektionen führen zu Fieber, starken Gelenks-, Glieder- und Muskelschmerzen, die noch Wochen bis Monate nach dem Abfiebern anhalten können. Puselartiger Ausschlag, Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Augenentzündung und Magen-Darm-Beschwerden sind weitere mögliche Krankheitszeichen. In der Regel klingt die Erkrankung nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab und hinterlässt einen lebenslangen Schutz. Für Vorerkrankte und Immungeschwächte kann die Erkrankung aber auch tödlich enden.

Seit Juli vergangenen Jahres wurde mit VLA1553 ein schützender Impfstoff des französisch-österreichischen Unternehmens Valneva von der EU-Arzneimittelagentur zugelassen. Er basiert auf abgeschwächten Chikungunya-Viren. Noch im Zulassungsverfahren befindet sich auch ein Chikungunya-Totimpfstoff. Damit könnten die Möglichkeiten für einen Schutz noch breiter werden.

Fünf Traumdestinationen, an denen das Krankheitsrisiko am höchsten ist

1/5
Gehe zur Galerie
    <strong>1. Punta Cana, Dominikanische Republik:</strong> Die Traumdestination in der Karibik hat einen Score von über 90. Somit ist die Dominikanische Republik laut der Studie das Land, in dem man am ehesten erkrankt. Fast jeder zehnte Reisende klagte dort bereits über ferienbedingte Krankheiten. Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt. Mücken können dort Malaria, Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber oder das Zika-Virus übertragen. Auch sollte man auf keinen Fall Leitungswasser trinken.
    1. Punta Cana, Dominikanische Republik: Die Traumdestination in der Karibik hat einen Score von über 90. Somit ist die Dominikanische Republik laut der Studie das Land, in dem man am ehesten erkrankt. Fast jeder zehnte Reisende klagte dort bereits über ferienbedingte Krankheiten. Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt. Mücken können dort Malaria, Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber oder das Zika-Virus übertragen. Auch sollte man auf keinen Fall Leitungswasser trinken.
    Getty Images/iStockphoto

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Life" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Österreich stehen drei neue Impfstoffe kurz vor der Einführung: ein Fünffach-Impfstoff gegen Meningokokken, ein Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus und ein verbessertes Erwachsenen-Vakzin gegen Pneumokokken.
    • Diese neuen Impfstoffe sollen den Schutz vor Hirnhautentzündung, tropischen Viruserkrankungen und Lungenentzündungen verbessern und wurden am Österreichischen Impftag vorgestellt.
    red
    Akt.