Ab 1. Jänner 2025
Gute Nachrichten für ALLE Gaskunden in Österreich
Die deutsche Bundesregierung hat im Streit mit der Europäischen Union eingelenkt. Die Speicherumlage, eine Gastransit-Steuer, entfällt ab 2025.
Für Österreich ist es fast ein Weihnachtswunder: Die deutsche Bundesregierung hat am Freitag am Vormittag im Streit um die Abgabe für Gasspeicher mit der Europäischen Union eingelenkt. Die Umlage, de facto eine Maut auf Gaslieferungen durch Deutschland, wird ab 1.1.2025 an den Grenzübergangspunkten abgeschafft.
Ein entsprechender Gesetzesbeschluss erfolgte hierzu heute im Deutschen Bundestag. Das macht auch Gaslieferungen von Deutschland nach Österreich günstiger. Österreich erspart sich damit im kommenden Jahr Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, die auch den Gaspreis für Haushalte und Industrie empfindlich verteuert hätten.
"Druck hat sich bezahlt gemacht"
Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW) begrüßt in einer ersten Reaktion die Entscheidung der Deutschen Bundesregierung: "Das sind wirklich gute Nachrichten für Österreichs Haushalte und den Wirtschaftsstandort. Der Druck der Gasbranche und die Androhungen einer Klage seitens der österreichischen Gaswirtschaft zur Abschaffung der rechtswidrigen Gasspeicherumlage hat sich bezahlt gemacht."
Und weiter: "Im Hinblick auf die Nichtverlängerung des Gastransitvertrages durch die Ukraine und das damit verbundene mögliche Ende russischer Gaslieferungen zum Jahreswechsel bringt diese Lösung wirklich Erleichterung." Die verbleibenden Importwege aus Deutschland und auch Italien gewinnen nun an Bedeutung und unterstützen die gemeinsamen Bemühungen zur Diversifizierung der Bezugsquellen für die Gasversorgung in Österreich.
"Unionswidrige Wegelagerei"
Deutschland hatte die Gasspeicherumlage für Gasexporte 2022 in der Höhe von 0,59 EUR pro Megawattstunde eingeführt. Die für Österreich lebenswichtige Gas-Transportroute durch Deutschland war dadurch mit Abgaben stark belastet worden. Zuletzt war sogar eine Erhöhung der Umlage auf 2,99 EUR je Megawattstunde fixiert worden. Die ist mit dem Wegfall der Umlage zum Glück kein Thema mehr.
"Aus einem vom Fachverband beauftragten Rechtsgutachten der Kanzlei bpv Hügel Rechtsanwälte GmbH geht klar hervor, dass hier ein Verstoß gegen grundlegende Verträge der Europäischen Union vorlag", sagt Mock rückblickend.
Die von Energieexperten als "unionswidrige Wegelagerei" bezeichnete Abgabe war Österreich von Anfang an ein Dorn im Auge. Der Fachverband hatte bis zuletzt die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof gefordert.
"Eine Rückzahlung der bislang von Gasimporteuren zu Unrecht bezahlten Gebühren wäre jetzt jedenfalls angebracht", sagt Michael Mock.
Gas hat Schlüsselrolle
Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger.
Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- Die deutsche Bundesregierung hat im Streit mit der Europäischen Union eingelenkt und die Speicherumlage, eine Gastransit-Steuer, ab 2025 abgeschafft.
- Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen für Österreich und wird von der österreichischen Gaswirtschaft als positive Entwicklung begrüßt, da es die Gasversorgungssicherheit und Diversifizierung der Bezugsquellen unterstützt.