240 Millionen Kinder betroffen

Globale Klimakrise legt Schulen in 85 Ländern lahm

Hitze, Orkane und Hochwasser führen in vielen Regionen zum Ausfall des Unterrichts. Die Folgen für knapp eine Viertelmilliarde Schüler sind fatal.

Bernd Watzka
Globale Klimakrise legt Schulen in 85 Ländern lahm
Mädchen und junge Frauen tragen ihre Habseligkeiten durch die Fluten eines Hochwassers.
Getty Images

Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, tropische Zyklone und Überschwemmungen haben im letzten Jahr laut UNO-Angaben die Schulbildung von rund 242 Millionen Kindern in 85 Ländern beeinträchtigt – weltweit ist also jedes 7. Kind davon betroffen.

Kinder in Asien besonders betroffen

Am stärksten von Schulschließungen und Unterrichtsausfall wegen Klimakrisen seien Kinder in Afghanistan, Bangladesch, Mosambik, Pakistan und den Philippinen betroffen gewesen, heißt es in der aktuellen Analyse des Kinderhilfswerks UNICEF zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Jänner.

Kinder sind besonders anfällig für die Auswirkungen wetterbedingter Krisen.
Catherine Russell
Unicef-Chefin

Kinder leiden stärker unter Hitze

"Kinder sind besonders anfällig für die Auswirkungen wetterbedingter Krisen einschließlich stärkerer und häufigerer Hitzewellen, Stürme, Dürren und Überschwemmungen", sagte UNICEF-Chefin Catherine Russell.

"Kinderkörper sind sehr verletzlich. Sie erhitzen sich schneller, schwitzen weniger effizient und kühlen langsamer ab als Erwachsene", mahnt Russell. Kinder sind bei Hitze zudem anfälliger für Atemwegs- und Nierenerkrankungen, Fieber und Elektrolyt-Störungen.

Jedes siebente Schulkind betroffen

2024 hätten Wetterextreme weltweit jedes siebente Schulkind vom Unterricht ferngehalten, fuhr Russell fort. "Dadurch sind ihre Gesundheit und Sicherheit unmittelbar bedroht und ihre Bildung langfristig beeinträchtigt", erklärte sie.

Hitzewellen häufigster Grund

Hitzewellen waren der Analyse zufolge der häufigste klimabedingte Grund für Unterrichtsausfall. Im Mai 2024 habe das 118 Millionen Schüler betroffen. Damals gab es etwa Schulschließungen in den Philippinen und in Bangladesch.

Kinder kehren nicht in Schule zurück

Laut UNICEF machen längere Schulschließungen – vor allem in ärmeren Regionen – die Rückkehr der Schüler in den Unterricht unwahrscheinlicher und erhöhten das Risiko von Kinderheirat und Kinderarbeit.

Es sei erwiesen, dass vor allem Mädchen während und nach Katastrophen auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, die Schule abzubrechen oder Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt zu werden, so die UNICEF.

Extremwetter wird schlimmer

Einzelne Extremereignisse lassen sich meist nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Fakt ist laut Weltklimarat: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

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    • Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, tropische Zyklone und Überschwemmungen haben im letzten Jahr die Schulbildung von rund 242 Millionen Kindern in 85 Ländern beeinträchtigt, wobei Kinder in Asien besonders betroffen sind.
    • Laut UNICEF machen längere Schulschließungen die Rückkehr der Schüler unwahrscheinlicher und erhöhen das Risiko von Kinderheirat und Kinderarbeit, insbesondere in ärmeren Regionen.
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