Nehammer will Gender-Verbot 

"Gendern stört beim Lesen": Debatte nach Kanzler-Ansage

Bundeskanzler Karl Nehammer sorgt mit einem gewagten Vorstoß für mächtig Zündstoff in Österreich. Er plant ein Gender-Verbot in der Verwaltung. 

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"Gendern stört beim Lesen": Debatte nach Kanzler-Ansage
Michael (73) wünscht sich ein Ende vom "Gender-Wahnsinn"
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Binnen-I, Sternchen oder Doppelpunkte sollen in der Verwaltung bis 2030 der Vergangenheit angehören. Im großen Österreichplan ist einer der entsprechenden Punkte als "Gender-Missbrauch verbieten" betitelt. Als Vorbild möchte man sich Bayern nehmen, wo das gleichberechtigte Ausschreiben beider Geschlechterformulierungen gilt. Das sei Nehammer zufolge sinnvoll, "übertriebene symbolisch aufgeladene Gendersprache jedoch nicht".

Laut dem Bundeskanzler würde der "Gender-Wahnsinn" nicht nur in der Sprache, sondern auch im Alltag "problematische Konsequenzen" mit sich bringen. "Heute" hat sich diesbezüglich bei der Wiener Bevölkerung umgehört. 

Einheitliche Regelung gefordert 

Der 73-jährige Michael findet Nehammers Forderung prinzipiell nicht schlecht. Er wünscht sich schon lange eine einheitliche Form des Genderns. "Das Binnen-I und Sternchen stört mich beim Lesen, es braucht eine klare und einheitliche Regelung, um Verwirrung zu vermeiden", meint der Pensionist. 

Markus liegt gendergerechte Sprache sehr auf dem Herzen. Binnen-I und Sternchen findet der 49-Jährige allerdings auch etwas umständlich, "Es braucht klare Vorgaben". Die 25-jährige Daphne hat kein Verständnis für die derzeitige Debatte. Sie betont: "Auch in der Verwaltung ist gendern wichtig". 

Genderpflicht an Unis in Kritik 

Grundsätzlich scheint ein Großteil der Wiener mittlerweile eine Akzeptanz für geschlechtergerechte Sprache entwickelt zu haben. Jedoch gibt es auch einige kritische Stimmen, bezüglich der Regelungen an Bildungseinrichtungen. Michael äußert sich besorgt darüber, dass an einigen Hochschulen das Gendern bei Prüfungen verpflichtend ist und Punktabzüge drohen, wenn man dieser Vorgabe nicht nachkommt. Er findet, dass die Beurteilung von Prüfungsleistungen nicht von der Anwendung geschlechtergerechter Sprache abhängen sollte.

Das bestätigt auch der 22-jährige Leon. Der Student erzählt: "Bei uns an der Uni ist gendern verpflichtend. Ich habe mich schon daran gewöhnt, aber eigentlich bin ich gegen einen Gender-Zwang".

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