Streitbares Öko-Aktivistenpaar

FPÖ tobt: 230.000 € Steuergeld für Bohrn-Mena-Stiftung

Eine FPÖ-Anfrage enthüllt: Von (vorwiegend grünen) Ministerien flossen 230.000 € an Förderungen an die Stiftung Comùn des Ehepaars Bohrn Mena.

Angela Sellner
FPÖ tobt: 230.000 € Steuergeld für Bohrn-Mena-Stiftung
Das Ehepaar Veronika und Sebastian Bohrn Mena (hier beim Prozessauftakt gegen Lena Schilling im Juni) gründeten die gemeinnützige Stiftung Comùn.
Sabine Hertel

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden sind Veronika und Sebastian Bohrn Mena während des EU-Wahlkampfs durch ihren Konflikt mit der grünen Spitzenkandidatin Lena Schilling. Diese hatte Dritten gegenüber von angeblich häuslicher Gewalt bei den Bohrn Menas gesprochen und außerdem behauptet, das Öko-Aktivistenpaar würde in seiner gemeinnützigen Stiftung Comùn agieren "wie die Mafia". Diese Vorwürfe darf Schilling nicht mehr äußern, sie hat eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Die Causa ist zudem inzwischen vor Gericht – die Bohrn Menas haben Schilling auf Widerruf geklagt – "Heute" berichtete ausführlich.

Anfrage zu Förderungen

Die Bohrn-Mena-Stiftung Comùn – bei der Schilling im übrigen 2022 im Stiftungsbeirat saß – wurde indes im Sog des Skandals um die grüne Jungpolitikerin auch ein Fall fürs Parlament. FPÖ-General Christian Hafenecker stellte am 28. Mai eine parlamentarische Anfrage an die Ministerien zur Finanzierung der Stiftung. Der blaue Mandatar wollte wissen, aus welchen Ressorts die Bohrn-Mena-Stiftung bzw. ihr zugehörige Firmen Förderungen erhalten haben.

Nach der zweimonatigen Frist liegen die Anfragebeantwortungen nun vor. Demnach haben die Comùn-Stiftung und ihr Firmennetzwerk in der aktuellen Legislaturperiode in Summe 230.000 Euro Förderungen aus Ministerien (vor allem grünen) erhalten.

Gewessler-Ministerium zahlte am meisten

Der Löwenanteil entfällt mit 124.722 Euro auf das grüne Klimaschutzministerium. An die Comùn-Stiftung selbst flossen 45.000 Euro, weitere 79.722 Euro gingen laut der Anfragebeantwortung von Ministerin Leonore Gewessler an die Common Affairs GmbH. Gefördert wurden vor allem die von den Bohrn Menas mit ihrer Stiftung regelmäßig organisierten Veranstaltungsreihe "Konsumdialoge". Bei diesen Events war Ministerin Gewessler in früheren Jahren wiederholt aufgetreten.

Aus dem grünen Sozialministerium erhielt die Comùn-Stiftung 2022 und 2023 insgesamt 19.930,97 Euro an Förderungen (ebenfalls für die "Konsumdialoge").

Zudem gab es 2020 für die Common Affairs GmbH eine Coronahilfe in Höhe von 23.160,90 Euro aus dem NPO-Fonds des BMKÖS, des Ministeriums von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Wir sehen hier, wie von linker Seite hier üppig auf Steuergeldtöpfe zugegriffen wird
Christian Hafenecker
FPÖ-Generalsekretär

Die Common Affairs GmbH der Bohrn Menas erhielt weiters Förderungen aus dem ÖVP-geführten Landwirtschaftsministerium. Die Gelder summieren sich auf 61.700 Euro und betrafen vor allem die "Konsumdialoge" sowie ein Projekt "Heimisches Holz als klimafreundlicher Rohstoff für Textilien".

Zweifel an Naturschutz

Fazit von FPÖ-Mann Hafenecker: Das Stiftungsnetzwerk der Bohrn Menas lebe gut und gerne üppig von Steuergeldern, gerade aus den grünen Ressorts. Dass sich die Stiftung Comùn dem Naturschutz widme, erachtet er nur als "vordergründig" – in Wirklichkeit ortet er einen "Kampf gegen Rechts".

"Wir sehen hier, wie von linker Seite hier üppig auf Steuergeldtöpfe zugegriffen wird", erregt sich Hafenecker.

Aktuell freilich herrscht Eiszeit zwischen den Bohrn Menas und den Grünen. Einen geplanten und im Programm angeführten Auftritt bei den "Konsumdialogen" heuer im Juni sagte Vizekanzler Kogler ganz kurzfristig ab.

Dass die Partei weiter zu Lena Schilling stand, nachdem das Faible der 23-Jährigen für das Streuen falscher Gerüchte mit üblen Auswirkungen auf die Betroffenen bekannt war, ist für Sebastian Bohrn Mena unverständlich. Die Grün-Politiker seien von ihm früh informiert worden, hätten aber nicht reagiert. Er selbst zog die Konsequenz und ging komplett auf Distanz zu seinen langjährigen grünen Weggefährten.

Übrigens hat auch der von Millionenerbin Marlene Engelhorn installierte "Gute Rat für Rückverteilung" aus den zur Verteilung stehenden 25 Millionen Euro die Comùn-Stiftung der Bohrn Menas mit 100.400 Euro bedacht.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ein FPÖ-Anfrage enthüllt, dass die Bohrn-Mena-Stiftung Comùn 230.000 € an Förderungen von (vorwiegend grünen) Ministerien erhalten hat
  • Die Stiftung geriet ins Rampenlicht durch einen Konflikt mit der grünen Spitzenkandidatin Lena Schilling
  • Die FPÖ kritisiert, dass die Stiftung hauptsächlich von grünen Ressorts finanziert wird und bezweifelt, dass sie sich tatsächlich dem Naturschutz widmet
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