Warnung auf Weltklimakonferenz

"Finaler Countdown" läuft für unseren Planeten

Die Welt befinde sich "im finalen Countdown", um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei der COP29.

Bernd Watzka
"Finaler Countdown" läuft für unseren Planeten
So stellt sich die KI den "letzten Countdown" der Menschheit vor.
KI

"The Final Countdown" wurde bereits besungen (Rockband Europe, 1986), als Sci-Fi-Spektakel mit Kirk Douglas verfilmt (1980) und ist Titel eines Zukunftsromans von Romanautor William Vincent (2023) – nun griff auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zu den apokalyptischen drei Worten.

"Lehrstück für Klimazerstörung"

Guterres bezeichnete das heurige Jahr 2024 zudem als "Lehrstück für Klimazerstörung" und nannte dabei Hurrikans, Extremhitze und Ernteausfälle. All diese Katastrophen würden durch den menschengemachten Klimawandel noch verstärkt werden.

Die vom Menschen verursachten Umweltereignisse seien "eine vermeidbare Ungerechtigkeit", betonte Guterres bei der derzeitigen Weltklimakonferenz COP29 in Baku (Aserbaidschan).

Staaten müssen Versprechen einlösen

Der UNO-Chef rief die Staaten der Welt dazu auf, ihre Versprechen einzulösen und aus klimaschädlichen fossilen Energien auszusteigen. Außerdem müssten die Länder Geld in die Hand nehmen, um Schäden abzufedern, aber auch langfristig die Klimaschutz-Finanzierung in ärmeren Ländern zu unterstützen.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres rüttelte die Menschen auch in Baku mit dramatischen Formulierungen auf.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres rüttelte die Menschen auch in Baku mit dramatischen Formulierungen auf.
Luiz Rampelotto / dpa Picture Alliance / picturedesk.com (Archivbild)

"Klimaschutz keine Option, sondern Pflicht"

In der Verantwortung sieht er vor allem die industriestarken G20-Staaten, die sich nächste Woche in Brasilien treffen. "Klimagelder sind keine Almosen, sie sind ein Investment. Klimaschutz ist keine Option, es ist eine Pflicht", betonte Guterres. "Die Uhr tickt."

Öl-Autokrat Aliyev kritisiert Medien

Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Aliyev hat in einer Rede auf der UNO-Klimakonferenz (COP29) zu einem Rundumschlag gegen westliche Medien und Umweltorganisationen ausgeholt und ihnen eine gezielte Verleumdungskampagne gegen sein Land vorgeworfen.

Der aserbaidschanische Autokrat Ilham Aliyev ist stolz auf den Erdöl- und Gasreichtum seines Landes.
Der aserbaidschanische Autokrat Ilham Aliyev ist stolz auf den Erdöl- und Gasreichtum seines Landes.
REUTERS
Öl und Gas sind Geschenke Gottes.
Ilham Aliyev
Öl-Autokrat und Gastgeber der COP29

Weltmarkt brauche Öl

Die Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan seien ein "Geschenk Gottes", so der autokratisch regierende Aliyev. "Keinem Land sollte vorgehalten werden, sie zu haben und sie auf den Markt zu bringen. Denn der Markt braucht sie, die Menschen brauchen sie."

Öl und Gas seien natürliche Ressourcen, so wie Gold, Kupfer, Wind oder die Sonne. "Uns anzuklagen, dass wir Öl haben ist so, als wenn man uns anklagt, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat."

Wie kann Klimawandel eingedämmt werden?

Staats- und Regierungschefs aus 197 Ländern, Umweltorganisationen und Wissenschaftler suchen auf der UN-Klimakonferenz COP 29 in Baku nach Lösungen, wie die Menschheit den Klimawandel in den Griff bekommen kann. Dabei geht es vorwiegend ums Geld.

Pariser Klimaabkommen voranbringen

Konkret sollen die nächsten Schritte in der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beschlossen werden – also wie die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter zwei Grad, im besten Fall auf 1,5 Grad eingedämmt werden kann.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte bei der COP29 in Baku, dass die Welt sich im "finalen Countdown" befinde, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, und forderte die Staaten auf, ihre Klimaschutzversprechen einzulösen
    • Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Aliyev kritisierte westliche Medien und verteidigte die Öl- und Gasvorkommen seines Landes als notwendige Ressourcen, während die Konferenz nach Lösungen zum Ausstieg aus fossilen Energien sucht
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