Wer zahlt wie viel?
Globales Ringen um die Rettung des Planeten gestartet
Bis 22. November ringen Heerscharen an Delegierten aus knapp 200 Ländern in Aserbaidschan ums Weltklima. Die große Frage lautet: Wer zahlt wie viel?
Staats- und Regierungschefs aus 197 Ländern, Umweltorganisationen und Wissenschaftler suchen auf der UN-Klimakonferenz COP 29 in Baku nach Lösungen, wie die Menschheit den Klimawandel in den Griff bekommen kann. Dabei geht es vorwiegend ums Geld.
Konkret sollen die nächsten Schritte in der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beschlossen werden – also wie die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter zwei Grad, im besten Fall auf 1,5 Grad eingedämmt werden kann.
Gewessler für Österreich dabei
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird nicht nach Baku reisen, da er sich von seiner Bandscheibenoperation erholt. Stattdessen wird Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) dabei sein.
Angekündigt hatten sich auch der Klimaschutzsprecher der Grünen, Lukas Hammer sowie die Grüne EU-Abgeordnete Lena Schilling.
Steigende Kosten der Klimafinanzierung
Bei der Konferenz geht es vor allem darum, die rapide steigenden Kosten der Klimafolgen-Finanzierung zu decken, die zum Beispiel durch Überschwemmungen und Dürren hauptsächlich in ärmeren Ländern entstehen. Es geht aber auch um Vorbeuge-Maßnahmen sowie die Förderung alternativer Energien.
Zahlungen sind gordischer Knoten
Derzeit gilt das Ziel von umgerechnet 94 Milliarden Euro im Jahr, die im Kampf gegen den Klimawandel bereitgestellt werden sollen. Nun soll aber ein neuer Betrag verhandelt werden. UNO-Klimachef Stiell sprach von umgerechnet 2,3 Billionen Euro – "wenn nicht mehr".
Auf welche konkrete Summe und ob sich die Staaten überhaupt auf eine genau definierte Summe einigen können, dürfte laut Experten der gordische Knoten der COP29 werden.
Fossile Abhängigkeit führe zu Inflation
Simon Stiell, UN-Klimakommissar, erklärte bei der Eröffnungssitzung der 29. Konferenz am Montag, dass eine anhaltende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu Inflation führen werde und dass die Bewältigung der Klimakrise auch zur Lösung wirtschaftlicher Probleme beitragen werde.
„Kein Land ist immun.“
Jedes Land werde "brutalen Preis" zahlen
"Wenn es sich mindestens zwei Drittel der Länder der Welt nicht leisten können, ihre Emissionen schnell zu senken, dann zahlt jedes Land einen brutalen Preis. Kein Land ist immun", sagte er.
Auch "Größte und Reichste" betroffen
In einer Anspielung auf die neue US-Präsidentschaft warnte er, dass alle Länder ihren Teil dazu beitragen müssten. "Lassen wir uns von der Vorstellung verabschieden, dass Klimafinanzierung Wohltätigkeit sei", so Stiell.
Mahnung an Donald Trump
"Ein ehrgeiziges neues Klimafinanzierungsziel liegt ganz im Eigeninteresse aller Länder, auch der größten und reichsten", so Stiell an die Adresse der USA. "Jetzt ist es an der Zeit zu zeigen, dass die globale Zusammenarbeit nicht am Ende ist. Sie ist diesem Moment gewachsen", sagte er.
"Entschlossenheit" sei gefragt
Stiell forderte die Teilnehmer der COP29 dazu auf, "Entschlossenheit und Einfallsreichtum" zu zeigen, indem sie in Baku entscheidende Abkommen und bedeutsame Ergebnisse anstreben, die zu dauerhaften Veränderungen führen können.
Auf den Punkt gebracht
- Auf der UN-Klimakonferenz COP 29 in Baku ringen Delegierte aus knapp 200 Ländern um Lösungen zur Eindämmung des Klimawandels, wobei die zentrale Frage lautet, wer wie viel zur Finanzierung beitragen soll
- Besonders im Fokus stehen die steigenden Kosten der Klimafolgenfinanzierung und die Festlegung eines neuen Finanzierungsziels, das laut Experten der gordische Knoten der Konferenz sein könnte