Messer-Killer von Mannheim
Er galt als "Musterbeispiel für gelungene Integration"
Am Freitag griff Sulaiman A. (25) mehrere Menschen in der Innenstadt von Mannheim an, ein Polizist verstarb später im Spital. Wer sein Killer ist.
Sulaiman A. hat am Freitagnachmittag in der deutschen Stadt Mannheim mehrere Menschen mit dem Messer attackiert, "Heute" berichtete. In einem Social Media-Video ist zu sehen, wie ein Mann mit einem großen Messer auf mehrere Menschen losgeht. Ein bekannter Islamkritiker sowie mehrere Helfer wurden verletzt. Polizist Rouven L. starb inzwischen an den Folgen der Attacke.
Deutsche Medien haben den Lebensweg des mutmaßlichen Täters Sulaiman A. nachgezeichnet. Behördenmitarbeiter sagen über ihn, man habe ihn bis zum Wochenende als "Musterbeispiel für gelungene Integration" betrachten können.
Asylantrag abgelehnt
Sulaiman A. ist 25 Jahre alt und kam 2013 mit einem afghanischen Reisepass als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland. Dort hat er laut "Spiegel"-Recherchen Asyl beantragt. Sein Antrag wurde aus unbekannten Gründen abgelehnt, jedoch wurde ihm aufgrund der Sicherheitslage in seinem Heimatland ein Abschiebungsverbot zugesprochen.
Messer-Attacke in Mannheim
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Die "Bild" berichtet, dass er in Deutschland die Realschule besucht hat. Deutschkurse schloss er mit dem Zertifikat B2 ab, was ihm attestiert, er könne sich nun "spontan und fließend mündlich verständigen und komplexe Texte verstehen". Nach seinem Hauptschulabschluss war er für wenige Monate als Helfer im Bereich Papier- und Verpackungstechnik tätig.
Um seine Schulzeit herum trainierte der 25-Jährige die Kampfsportart Taekwondo, gewann an mehreren Wettkämpfen. Zudem arbeitete er ehrenamtlich bei einer Flüchtlingshilfe. In den Monaten vor der Tat war er arbeitslos.
Nachbar stellte Veränderungen fest
Die Polizeiakte von Sulaiman A. war bisher blank. Seit geraumer Zeit soll er jedoch mit online veröffentlichten islamistischen Videos in Verbindung stehen. Der "Spiegel" berichtet, dass sein Name im Zusammenhang mit einem Youtube-Kanal, der die Taliban-Flagge als Profilbild zeige, aufgetaucht sei. Es ist nicht klar, was er mit diesem Kanal zu tun hat. Inzwischen sind die dort publizierten Videos weg.
Eine Nachbarin sagt gegenüber dem Portal, der spätere Messerstecher habe bei ihr einmal geklingelt und ihr einen Koran geschenkt. "Es kam mir so vor, als wollte er mich missionieren", sagt sie. Ein weiterer Nachbar erzählte der "Bild", er habe Veränderungen bei ihm festgestellt. "Bis vor einem Jahr hat er immer freundlich gegrüßt. Doch plötzlich hat er sich verändert und war nicht mehr so nett." Aus seinem Umfeld ist laut den Recherchen zu hören, dass er womöglich psychisch krank ist.
9. Stock, Fensterladen unten - hier lebte der Killer
Abschiebung nicht möglich
Die Tat in Mannheim hat in der deutschen Politik eine neue Debatte zu den geltenden Abschieberegeln entfacht. Seit 2021 dürfen Menschen aufgrund der politischen Lage in Afghanistan nicht mehr dorthin abgeschoben werden.
Voraussetzung für eine Kehrtwende wäre laut der "Frankfurter Allgemeine", dass das Auswärtige Amt eine neue und andere Lageeinschätzung für Afghanistan erstellt.