An jüdischen Gedenktag

Demo von Kickl-Fans für Kanzler "Schlag ins Gesicht"

Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) zeigte sich am Freitag über die geplante Demonstration am 9. November entsetzt.

Lukas Leitner
Demo von Kickl-Fans für Kanzler "Schlag ins Gesicht"
Bundeskanzler Karl Nehammer zeigte sich über die geplante Demonstration am 9. November zutiefst entsetzt.
Picturedesk; BKA; "Heute"-Collage

Am Freitag startete die erste Runde der Sondierungsgespräche zwischen der SPÖ und ÖVP. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte noch am Dienstag Bundeskanzler Karl Nehammer mit der Regierungsbildung beauftragt.

Dabei soll er dem Kanzler auch die Aufgabe gegeben haben, Gespräche mit der Babler-SPÖ zu führen und kickte Herbert Kickl damit direkt vom Verhandlungstisch. Der Schmerz der freiheitlichen Anhänger sitzt tief. Immerhin war es bislang eigentlich Usus, dass die stimmenstärkste Partei den Auftrag erhält – also FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Kickl gescheitert – Fans planen Großdemo

Deshalb wollen die Kickl-Fans nun gegen die Entscheidung des Bundespräsidenten vorgehen und sich mobil machen. Auf Telegram wurde eine Großdemonstration in Wien angekündigt. Unter dem Motto "Macht euch bereit" wollen die Teilnehmer am 9. November – der Jahres- und Gedenktag der November-Pogrome gegen Juden in Nazi-Deutschland im Jahr 1938 – auf die Straßen gehen – "Heute" berichtete ausführlich.

Bundeskanzler Karl Nehammer nahm am Freitag dazu Stellung. Der Bundespräsident habe sich entschieden und das bedeute: "Herbert Kickl ist gescheitert", betonte Nehammer gleich zu Beginn.

"Wessen Wille hier geschieht"

Dass am 9. November eine Großdemonstration geplant sei, würde den Kanzler "zutiefst entsetzen". Er erinnerte an die historische Belastung, die dieser Tag – vor allem in Österreich – mit sich bringt.

Und dass ausgerechnet an diesem Tag Menschen auf die Straße gehen und in Wien unter dem Motto "Macht euch bereit" demonstrieren, sei verheerend. Für den Kanzler stelle sich deshalb die Frage, "wofür" sich die Menschen bereit machen und "wessen Wille hier geschieht".

"Schlag ins Gesicht"

Eine solche Demonstration könne es an jeden anderen Tag geben, aber dass sie am 9. November geplant sei, "ist ein Schlag ins Gesicht des Rechtsstaates, der Demokratie und vor allen der Angehörigen der Opfer", polterte Nehammer.

Er forderte deshalb alle Parteien umgehen auf, sich von dieser Veranstaltung zu distanzieren.

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    Getty Images/iStockphoto

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Freitag beginnen die Sondierungsgespräche zwischen SPÖ und ÖVP, nachdem Bundespräsident Van der Bellen Bundeskanzler Nehammer mit der Regierungsbildung beauftragt und Herbert Kickl von den Verhandlungen ausgeschlossen hat
    • Die FPÖ-Anhänger planen nun eine Großdemonstration am 9
    • November, was Bundeskanzler Nehammer aufgrund der historischen Bedeutung dieses Datums scharf kritisiert und als "Schlag ins Gesicht des Rechtsstaates" bezeichnet
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