In der Wiener Staatsoper
Choreograf verändert das Ende eines Shakespeares-Werkes
Das Ballett "The Winter's Tale" feiert am Dienstag an der Wiener Staatsoper Premiere. In dem Bühnenwerk geht es um zweite Chancen und Vergebung.
William Shakespeare († 1616) hat das Schauspiel "The Winter's Tale" (Das Wintermärchen) Anfang des 17. Jahrhunderts verfasst. Heuer, zehn Jahre nach dem der Choreograf Christopher Wheeldon (51) das Werk als Ballett aufgeführt hat, wird das Stück in die Wiener Staatsoper einziehen.
Ab Dienstag, dem 19. November, wird das Ballett für zehn Termine im Haus am Ring aufgeführt. Für Star Choreograf Wheeldon enthält das Bühnenwerk eine ganz besondere Botschaft.
Der eifersüchtige König
Das Ballett handelt von Eifersucht und Vergebung. Leontes, König von Sizilien, wirft seiner schwangeren Frau Hermione vor, ihn mit dem gemeinsamen Freund Polixenes, dem König von Böhmen, betrogen zu haben.
Er wirft sie in den Kerker, erkennt das frisch geborene Mädchen nicht als sein Kind an und lässt es töten. Ein Diener beschließt jedoch das Mädchen lieber auszusetzen und sie wächst bei Schäfern auf.
Das große Wiedersehen
Wie das Schicksal so will, findet die ausgesetzte Tochter ihren Weg zum Sohn von Polixenes und die zwei verlieben sich ineinander. Leontes erkennt Perdita als seine Tochter an und die Familie ist wieder vereint.
Für Choreograf Wheeldon war es gar nicht so leicht, Shakespeares verwirrende Handlungsstränge als Ballett darzustellen: "Ich musste einen Weg finden, die Geschichte ein wenig zu straffen, denn sie ist ziemlich kompliziert und es gibt eine Menge Charaktere, verschiedene Situationen, sogar verschiedene Länder, und ich musste eine Sprache finden, die dem Publikum die Handlung sehr klar vermitteln konnte", erklärt er im "Heute"-Talk.
„Ich denke, es gibt immer Hoffnung und immer Raum für Vergebung“
Für den Briten beinhaltet das Stück eine wichtige Botschaft: "Ich denke, es gibt immer Hoffnung und immer Raum für Vergebung und Wiedergutmachung, und deshalb habe ich dieses Stück gewählt, weil es eine Geschichte ist, mit der sich die Menschen identifizieren können, denn ich denke, jeder hat irgendwann in seinem Leben um eine zweite Chance gebeten. Wir alle wissen, wie es ist, etwas Falsches zu tun, Reue zu empfinden und dann um Vergebung zu bitten", so Wheeldon.
Neues Ende?
Wheeldon ist dem Werk von Shakespeare treu geblieben, nur den Abschluss hat er sich zu eigen gemacht: "Shakespeare hat das Ende nicht wirklich so geschrieben. Shakespeare hat es sehr offen gelassen. Viele Regisseure haben sich gegen ein Happy End entschieden. Ich denke, es war wichtig, dass das Ballett mit einer hoffnungsvollen Note endet. Warum sollte man sich das alles antun, wenn das Ende ungewiss ist?", erklärt er im Gespräch mit "Heute".
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Auf den Punkt gebracht
- Das Ballett "The Winter's Tale" feiert am Dienstag in der Wiener Staatsoper Premiere und behandelt Themen wie Eifersucht und Vergebung
- Choreograf Christopher Wheeldon hat das Ende des ursprünglichen Shakespeare-Werks verändert, um eine hoffnungsvolle Note zu setzen, da er der Meinung ist, dass das Stück eine wichtige Botschaft über zweite Chancen und Wiedergutmachung vermittelt