Schlimmes Schicksal

"Bin völlig verzweifelt" – sogar AMS-Geld wird gekürzt

Es ist zu viel auf einmal für diese Mutter (44): Der Sohn ist spielsüchtig, der Job ist futsch und das AMS fordert Rückzahlungen.

Michael Pollak
"Bin völlig verzweifelt" – sogar AMS-Geld wird gekürzt
Bettina M. (44, Name geändert, sie will unerkannt bleiben) weiß nicht mehr weiter...
Privat

Nicht einmal mehr ein Monat bleibt bis Weihnachten. Während sich die meisten Familien längst um Geschenke kümmern, bangt diese Mutter um das Nötigste – mehr kann sie sich derzeit nicht leisten.

Bettina M. (44, Name geändert) steckt in einem tiefen persönlichen Finanz-Desaster, viele Faktoren fallen hier höchst unglücklich zusammen.

Miete, Strom, Heizung – Rechnungen noch offen

M. lebt in einer Sozialwohnung im Bezirk Oberpullendorf (Burgenland) mit ihrem Sohn und dem "Ex-Stiefsohn". Die Rechnungen stapeln sich: die Miete ist für einige Monate ausständig, "die Strom- und Heizrechnung ist auch noch offen", sagt sie im Gespräch mit "Heute". Sie weiß nicht, wie es weitergehen soll.

Noch bis September war sie Angestellte eines Geschäfts für Bürobedarf. Dann stürzte sie ein privates Unglück in das Geld-Chaos. "Mein Sohn ist psychisch krank, er geht zur Therapie und nimmt Medikamente", erzählt sie. Und weiter: "Er ist deswegen bis auf Weiteres arbeitsunfähig geschrieben." Dann beschreibt Bettina M., dass dieser junge Mann (23) spielsüchtig ist.

Die Mutter leidet, kann sich kaum mehr auf die Arbeit konzentrieren. Es kommt so weit, dass man sich "einvernehmlich" trennt. Es ist die nächste Katastrophe für das Haushaltsbudget.

Schulden auch noch beim AMS

Bettina M. meldet sich beim AMS an. Da sie davor nur auf Teilzeit beschäftigt war, bekommt sie nur eine Mini-Summe. Das AMS zieht ihr davon auch noch monatlich 125 Euro ab! Grund: M. hat Schulden in der Höhe von 1.600 Euro beim AMS.

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"Heute" fragt beim AMS nach: "Wenn man zu Unrecht Geld bezogen hat, wird es zurückgefordert." Aus Sicht des AMS stimmt das auch. Eine Erkrankung von Bettina M. wurde nicht als Grund gewertet, einen Kurs auszulassen. Resultat: Das AMS-Geld wurde gestrichen, es wurde in der Folge eine Rückzahlung gefordert.

ABER: Dafür gibt es laut AMS ganz klare Grenzen. Die Exekutionsordnung sieht vor, dass die Betroffene mindestens das Existenzminimum bekommen muss. Das wären etwa 900 Euro monatlich.

500 Euro bekommt sie – nicht einmal Fixkosten gehen sich aus

Laut Bettina M. bleiben ihr allerdings knapp über 500 Euro zum Leben übrig. Davon sollte sie derzeit Miete, Betriebskosten, Lebensmittel und den Rest bezahlen. Die Rückstände ergeben sich auch aus der Spielsucht ihres Sohnes.

Besserung ist lange nicht in Sicht. Denn zusätzlich beantragte M. Mindestsicherung - in der Hoffnung, die Not werde dadurch ein wenig abgefedert. Ihr erster Anspruch, so erzählt sie uns nach einem Besuch bei der Behörde, entstehe im Dezember. Sie bekäme dann 84 Euro. Ab Jänner erhöht sich diese Summe auf monatlich 140 Euro, das wurde ihr gesagt. Inklusive AMS-Geld also noch immer viel zu wenig, um Schulden zu begleichen und das Leben zu meistern.

Wir melden uns bei der Landesregierung. Wir bekommen eine ausführliche Antwort, die allerdings nicht konkret auf diesen Fall gemünzt ist: "Die Sozialunterstützung ist kein bedingungsloses Grundeinkommen. Sie beträgt maximal 1.156 Euro pro Monat, für eine alleinstehende Person. Wenn jemand allerdings in einem gemeinsamen Haushalt lebt, werden alle Einkommen für Miete etc. also für die Wohnkosten auch herangezogen, da diese Kosten ja nur einmal für alle anfallen – auch wenn mehr als eine Person im Haushalt Sozialunterstützung beziehen. In einem solchen Fall erhalten beide je 70 % des Richtsatzes, ab der 3. Person 45 %. Da die Dame ja auch ein Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe bezieht, wird aufgezahlt. Es kann sein, dass sie als Einzelperson diese Summe erhält, aber der gesamte Haushalt herangezogen wird."

Auch der dritte in der Wohnung, der Stiefsohn, kann derzeit nur wenig zum Haushaltseinkommen beitragen. Er ist selbstständig und nach einer Verletzung stocken auch seine Einnahmen.

Nun bleibt die Hoffnung auf ein Wunder...

M. versuchte viel, meldete sich bei etlichen Hilfsorganisationen. Anfangs tröpfeln Hilfen ein. Mal gibt es Hilfe mit der Stromrechnung, dann mit einem kleinen Geldbetrag. Doch damit ist Schluss. Irgendwann hat man überall angeklopft.

"Ich bin mehr als verzweifelt, ich bin finanziell am Ende", so M. zu "Heute". Sie wartet jetzt auf ihr Weihnachtswunder.

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    29.11.2024: "Bin völlig verzweifelt" – sogar AMS-Geld wird gekürzt. Es ist zu viel auf einmal für diese Mutter (44): Der Sohn ist spielsüchtig, der Job ist futsch und das AMS fordert Rückzahlungen.
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    Auf den Punkt gebracht

    • Bettina M., eine 44-jährige Mutter, steht vor einem finanziellen Desaster: Ihr Sohn ist spielsüchtig und arbeitsunfähig, sie selbst hat ihren Job verloren und das AMS fordert Rückzahlungen, wodurch ihr nur knapp über 500 Euro zum Leben bleiben.
    • Trotz Anträgen auf Mindestsicherung und Unterstützung durch Hilfsorganisationen reicht das Geld nicht aus, um die Schulden zu begleichen und die Lebenshaltungskosten zu decken, sodass sie nun auf ein Weihnachtswunder hofft.
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