"Antidemokratische Brandmauer"

Am 29.9! Kickl prophezeit "Mauerfall" in Österreich

Der FPÖ-Chef will am 29. September Geschichte schreiben. Die "Brandmauer" der "Einheitspartei" müsse, ähnlich wie die Berliner Mauer 1989, fallen.

Nicolas Kubrak
Am 29.9! Kickl prophezeit "Mauerfall" in Österreich
Herbert Kickl beim Wahlkampfauftakt der FPÖ in Graz am 7. September 2024.
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Kickl gegen Nehammer – vom so oft beschworenen Kanzler-Direktduell war am Samstag (noch) relativ wenig zu spüren. Viel mehr konzentrierten sich beide Parteichefs darauf, ihre Anhängerschaft zu mobilisieren und lenkten die Aufmerksamkeit auf ihre Ideen für Österreich.

Karl Nehammer sprach über Leistung, Sicherheit und Familie, Kickl hingegen über den Aufbruch in eine neue Zeit – "Heute" berichtete über die Wahlkampfauftakte von ÖVP und FPÖ.

"Was haben Sie beruflich gemacht?"

Während der VP-Chef Kickl namentlich nur ein Mal nannte (beim Thema Sicherheit von Polizisten) ging der Freiheitliche mit dem Kanzler hart ins Gefecht. "Was haben Sie eigentlich die letzten fünf Jahre beruflich gemacht?", fragte Kickl angesichts des ÖVP-Asylkurses.

Genau jetzt, kurz vor der Wahl, habe man plötzlich die Themen Asyl und Abschiebungen auf der Agenda. "Genau das, was sie uns immer vorgeworfen haben. Das muss man mal schaffen, sich so zu verbiegen", tobte der FP-Mann.

"Mauerfall am 29.9" in Österreich

Mit ihrem Schlagwort "Stabilität" wolle die ÖVP einfach weitermachen wie bisher, die Brandmauer der "Einheitspartei" gegen die Freiheitlichen – für die man bereits in den Hinterzimmern packle – sei in Wahrheit eine "antidemokratische Brandmauer" gegen das eigene Volk. "Mauerfall am 29.9", rief Kickl in den Saal der Grazer Messe unter tosendem Applaus.

FPÖ stellt Wahlplakate für Nationalratswahl 2024 vor

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    Am Freitag (23.08.2024) stellte die FPÖ ihre erste Plakatwelle für die Nationalratswahl vor.
    Am Freitag (23.08.2024) stellte die FPÖ ihre erste Plakatwelle für die Nationalratswahl vor.
    Sabine Hertel

    "Die Einheitsparteien haben Euch beim letzten Mal ihr Wort gegeben. Aber sie haben das alles nicht eingehalten. Also gebt ihnen eure Stimme nie wieder", animierte er. Die FPÖ wolle eine neue Ära beginnen: "Zuerst das Volk, dann der Kanzler".

    "Unser Mount Everest"

    Es gebe "unglaublich viel zu tun für dieses Land", unterstrich Kickl, den Unterschied ausmachen werde aber "der unbedingte Wille zum Sieg". Dazu führte Kickl die Geschichte der ersten Besteigung des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff durch Reinhold Messner und Peter Habeler 1978 als Beispiel an, als damals die veröffentlichte Meinung dies nicht für schaffbar hielt, die Bevölkerung sie aber als Helden des Alpinismus gefeiert habe. "Unser 'Mount Everest' ist der 29. September", sagte er.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • FPÖ-Chef Herbert Kickl prophezeit am 29.September einen "Mauerfall" in Österreich, vergleichbar mit dem Fall der Berliner Mauer 1989, und kritisiert die "antidemokratische Brandmauer" der "Einheitspartei"
      • Während ÖVP-Chef Karl Nehammer über Themen wie Leistung, Sicherheit und Familie sprach, konzentrierte sich Kickl auf den Aufbruch in eine neue Ära und forderte seine Anhänger auf, den etablierten Parteien keine Stimme mehr zu geben
      nico
      Akt.