Tierischer Blog

A taste of KEKS: Bitte eine männerfreie Gemeinde

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit drei Hunden und wie Junghund "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.

Christine Kaltenecker
A taste of KEKS: Bitte eine männerfreie Gemeinde
Ein Teil der oberösterreichischen Gemeinde Steyregg wurde zur hundefreien Zone erklärt.
Getty Images

Wow. Personen dürfen sich also als Rehlein und Kuckuck identifizieren, dass Schulen während eines Umbaus bereits zur Vorsicht bis zu vier Umkleideräume und auch Toiletten anlegen, um keiner – wenn auch nur temporären – Lebensentscheidung im Weg zu stehen, aber eine Gemeinde darf einfach so den besten Freund verbieten? Spannend.

Wer es nicht mitbekommen hat, es geht hierbei um die Gemeinde Steyregg in Oberösterreich. Bürgermeister Gerhard Hintringer habe laut Interview auf viele Anrufe besorgter Eltern reagieren müssen, die aufgrund des schrecklichen Elmo-Vorfalls Angst um den Nachwuchs hätten. Das wichtige Erholungsgebiet rund um den Pleschinger See wurde jetzt aufgrund dessen ganzjährig zur hundefreien Zone erklärt.

Zwei Dinge

So, das klingt jetzt natürlich wesentlich weniger dramatisch, als die dazu gestalteten, reißerischen Headlines wie "Gemeinde verbietet Hunde!" hat aber trotzdem eine seltsame Wirkung auf einige Menschen. Mir ist klar, dass der Hund natürlich nicht immer und überall dabei sein kann und ich sage auch, dass ein Wuff auf Spielplätzen und bei Kinderansammlungen nichts zu suchen hat, aber Hundehaltern, die sich brav an die Grundregeln halten (Leine, & Gacki-Sackerl) ein Erholungsgebiet im WINTER (Im Sommer war es ja sowieso verboten) zu verbieten, stoßt mir schon sauer auf.

Anmerkung: Ja, Menschen, mit Hund, gehen in der Regel in der freien Natur NIE ohne Hund spazieren – also gilt das Verbot auch dem Hundehalter und nicht nur dem Hund!

Mich ärgert einfach, dass die Lebensentscheidung (die ja ach so groß toleriert wird) einer Person offenbar wichtiger ist, als die einer anderen. Wie ich das meine?

ICH habe aus gutem Grund keine Kinder, sondern Hunde, zahle meine Steuern, war nie arbeitslos und betrachte mich als wertvolles Mitglied der Gesellschaft. Trotzdem wird in der obig getroffenen Entscheidung suggeriert, dass ich ein Mensch zweiter oder sogar dritter Klasse bin, dessen Bedürfnisse klar hinter einer Mutter anzusiedeln sind. Wieso? Warum führt ein Anruf einer ängstlichen Mama dazu, "meine Kinder" aus bestimmten Regionen dauerhaft fernzuhalten? Warum arbeitet man mit der generalisierten Brechstange und nicht mit Aufklärung (Hey, es gibt auch liebe Hunde – setz’ ma uns einmal zusammen)

Die männerfreie Gemeinde

"Verbote" für eine Menschengruppe auszusprechen, halte ich selbst für nicht besonders g'scheit und stelle mir einfach die Frage "Wo fängts an und wo hörts auf", denn wenn "Angst" – und ich möchte die keinesfalls schmälern oder ins Lächerliche ziehen – aufgrund eines Hunde-Vorfalls eine kleine Gemeinde regieren kann, überlege ich doch, wo bitte die beispielsweise männerfreie Gemeinde oder autofreie Gemeinde zu finden ist? Immerhin gibt es hier ebenfalls in beiden Fällen schreckliche Vorfälle mit Todesfolge und bestimmt haufenweise "Angst" – wesentlich häufiger als einen Elmo.

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren aus dem Tierheim in Graz (1997 – 2011).
Seelenhund "Kirby" (16) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr einziges Mädchen "Kennedy" (8) bekam sie ebenfalls als Pflegehund, nachdem sie in ihrem Zuhause mit neun Monaten plötzlich unerwünscht war.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August 2022 ein und stellt das harmonische Rudel ganz schön auf den Kopf.

Der tierische Blog – A Taste of KEKS

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Auf den Punkt gebracht

  • Christine Kaltenecker, Redakteurin bei "Heute", berichtet in ihrem Blog über das Leben mit ihren drei Hunden und wie der Junghund "Keks" ihren Alltag durcheinander bringt.
  • Sie kritisiert die Entscheidung der Gemeinde Steyregg in Oberösterreich, das Erholungsgebiet rund um den Pleschinger See ganzjährig zur hundefreien Zone zu erklären, und hinterfragt, warum die Bedürfnisse von Hundehaltern hinter denen von Eltern zurückstehen sollen.
tine
Akt.