Haustiere

A taste of KEKS: Wer will mich ...?

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit zweieinhalb Hunden und wie Welpe "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.

Christine Kaltenecker
Die Zähne sind am Ausfallen und die Pubertät im Anrollen.
Die Zähne sind am Ausfallen und die Pubertät im Anrollen.
©CKFotografie, privat

Durch Umzugshilfe bei Freunden, Arbeit auch am Wochenende und jede frei Minute mit drei Hunden, fiel mir gar nicht auf, dass mein kleiner "Keks" schon ein richtiger "Kuchen" wird. Der letzte Impftermin allerdings sollte mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen und bestätigen, dass "Keks" eigentlich kein Baby mehr ist. Fast 11 Kilogramm zeigte die Waage an und läutet mit dem Verlust einiger Milchzähne die gefürchtete Pubertät ein.

"Wenn ich groß bin, werde ich ... Anarchist!"

Zugegeben, "Keks" war nie das streichelzahme Kuschelwelpi, welches gerne und viel schläft und jede Berührung mit Küsschen dankt. Man könnte sagen, ohne genügend körperliche und auch geistige Auslastung hätte ich einen Knöchel-kiefelnden, ununterbrochen bellenden und ständig frustrierten Dauergrantler zuhause gehabt, welchen ich wohl innerhalb der ersten Woche wieder mit einem Lächeln ins Tierquartier gesetzt hätte: "EURER!"

"Keks" hat nur den Vorteil, uuuunfassbar bestechlich zu sein. HURRA! Jedes noch so kleine Bröserl lässt diesen Hund buchstäblich Kopfstände machen, um zu gefallen und an den Snack zu kommen. Wer also diesen großartigen Umstand nicht nützt, ist selbst schuld, denn es gibt - meines Erachtens - nichts Schlimmeres als einen Hunde-Gourmet, der sich nur mit frischem Wildlachs "bezahlen" lässt. Meine "Kennedy" gehört zu diesen Exemplaren und hinterfragt die Belohnung aber ganz genau (*Was? Nicht gebraten? Nicht gesalzen? Kein Vollmilchprodukt? Trocken auch noch?... Leider kann ich Ihrem Wunsch heute nicht entsprechen*).

Da hat man also wochenlang geübt und trainiert, damit man während der berüchtigten Flegelzeit einen kleinen Vorsprung hat. "Keks" vergisst ja nichts, er überlegt nur etwas länger, ob es sich als "großer Bub" noch lohnt, dem Frauchen hinterher zu laufen, oder sich hinzusetzen (*Das is ur uncool, Frauli). Auch wird viel länger geschnüffelt und vermehrt nach draußen verlangt, um die Nachbarschaft noch besser abzuchecken (*meine Hood, mein Block, meine Stadt, ey*).

Gut gelernt ist nur halb vergessen

Ich hätte es ja selbst nicht glauben wollen, aber Dinge die gut trainiert wurden, sitzen auch! Mein erstes Kommando an den kleinen "Keks" war abgesehen vom Namen, der Rückruf. "Kirby" kommt zu 95 Prozent verlässlich im Freilauf zu mir, "Kennedy"? NICHT. Ich kann nicht mal erklären, wieso sich meine Angst-Hündin so resistent gegen das "Hier" zeigt, aber überall dort, wo sie sich blendend auskennt, kommt sie auch nur dann, wenn SIE der Meinung ist, dass es Zeit wird. 

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren ("Damien", 1997 - 2011)
Seelenhund "Kirby" (14) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr einziges Mädchen "Kennedy" (5) bekam sie ebenfalls als Pflegehund, nachdem sie in ihrem Zuhause mit neun Monaten plötzlich unerwünscht war.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August ein und stellt das harmonische Rudel ganz schön auf den Kopf.

Das "Keksi" allerdings ist ein Wahnsinn im positiven Sinn. Ein Pfiff und er lässt alles - wirklich ALLES UND JEDEN - stehen und liegen und raaaaaast (*gibt nur ein Gas: Voigas*) zu mir. Denn dort wartet NUR für den perfekten Rückruf die Leberwursttube. Das funktioniert sogar während der momentanen Hormonachterbahn die auf uns zurollt, auch wenn andere Dinge scheinbar zurzeit ignoriert werden. Fakt ist aber, JEDE Trainingseinheit und jedes Spiel wird umso wichtiger, denn ein pubertierender Hund der unausgelastet ist, wäre damals wie heute ein Fall für Edith Klinger (Gott hab sie selig).