Überraschende Klima-Umfrage

81 Prozent der Österreicher wollen endlich Taten sehen!

Die Mehrheit der Bevölkerung (81 Prozent) fordert politische Maßnahmen gegen den Klimawandel – viele Menschen fühlen sich aber zu wenig informiert.

Bernd Watzka
81 Prozent der Österreicher wollen endlich Taten sehen!
So sieht die KI die Energiewende in Österreich.
Unsplash

Wie denkt Österreich über die Klimakrise? Aufschluss gibt die "Klima-Umfrage 2024" der Umweltinitiative Mutter Erde, der Umweltschutzorganisation Greenpeace und dem Marktforschungsinstitut Integral.

Menschen wollen sich klimafreundlicher verhalten

Die Studie zeigt: Eine klare Mehrheit der Bevölkerung (81 Prozent) sieht die "Notwendigkeit konkreter Gegenmaßnahmen" und fordert politische Taten. Erstaunliche drei Viertel der Befragten (75 Prozent) geben an, sich künftig "klimafreundlicher verhalten" zu wollen.

Diese aufschlussreichen Zahlen sollte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei seiner bevorstehenden Regierungsbildung wohl im Hinterkopf behalten, heißt es.

Klimawandel weiterhin bedeutend

"Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben das Thema Klimawandel überschattet. Trotzdem ist die große Mehrheit der Befragten weiterhin interessiert und sieht konkrete Klimaschutzmaßnahmen als notwendig an", so Bertram Barth, Chef des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Integral.

Sinn der Maßnahmen besser erklären

Allerdings fühlen sich laut der Studie viele Menschen noch unzureichend über die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen informiert. Besonders die "moderne Mitte unserer Gesellschaft" sei besorgt und benötige "nachvollziehbare Informationen und Handlungsempfehlungen".

Klimafitte Energie- und Verkehrswende

Auch beim Thema Verkehr kommt Bewegung in die "Volksmeinung": Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) würden eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets und öffentlichen Verkehr befürworten.

Öl- und Gasheizungen austauschen

Je 68 Prozent halten das Abschaffen von Öl- und Gasheizungen sowie höhere Preise für klimaschädliche Produkte für sinnvoll. Immerhin 30 Prozent stimmen zu, dass ab 2035 keine neu gebauten Autos mit Verbrenner-Motor in Europa zugelassen werden sollen.

Die nächste Regierung muss aus den fossilen Energien aussteigen, klimaschädliche Subventionen streichen und stattdessen in Öffis investieren.
Adam Pawloff
Greenpeace-Programmdirektor

"Handlungsauftrag" für Politik

"Die Menschen sind bereit für die klimafreundliche Wende. Der Handlungsauftrag für die Politik ist klar: Die nächste Regierung muss aus fossilen Energien aussteigen, klimaschädliche Subventionen streichen und stattdessen in Öffis investieren", so Greenpeace-Programmdirektor Adam Pawloff.

Jeder Zehnte von Wetterextremen betroffen

Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der im Jahr 2024 Befragten sehen einen Zusammenhang zwischen Wetterextremen und dem Klimawandel, 11 Prozent der Befragten gaben an, bereits von extremen Wetterereignissen betroffen gewesen zu sein.

Mehr als ein Viertel (27 Prozent) schätzt die Gefahren von Hagel, Dürre oder Hochwasser als hoch ein. Auch interessant: Nur 4 Prozent der Bevölkerung meint, dass sie und ihr Umfeld zukünftig nicht durch Extremwetter bedingte Schäden betroffen sein werden.

Klimaschutz-Maßnahmen besser erklären

Obwohl das Interesse an Klimathemen hoch ist – 69 Prozent der Befragten interessieren sich für das Thema – fühlen sich nur 13 Prozent der Befragten sehr gut über den Klimawandel und notwendige Klimaschutzmaßnahmen informiert.

Die Hälfte der Befragten fühlt sich mittelmäßig bis gar nicht gut informiert. Dies will die "Mutter Erde" ändern.

Geschäftsführer vereint: Adam Pawloff ("Greenpeace"), Bertram Barth ("Integral") und Anita Malli ("Mutter Erde")
Geschäftsführer vereint: Adam Pawloff ("Greenpeace"), Bertram Barth ("Integral") und Anita Malli ("Mutter Erde")
Mitja Kobal / Greenpeace

"Mutter Erde" erfüllt Wunsch nach Klima-Infos

„Unser Ziel ist es, Österreich über den Klimawandel und seine komplexen Folgen zu informieren sowie Lösungen und Auswege aufzuzeigen”, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Umweltinitiative.

Die Herausforderung liege darin, dass "die Menschen weiterhin interessiert bleiben, statt sich abzuwenden". Die Auswirkungen des Klimawandels werden noch größer werden und wir werden uns anpassen müssen", so Malli.

Die ORF Initiative "Mutter Erde – Wasser ändert alles" startet am 10. Oktober.
Die ORF Initiative "Mutter Erde – Wasser ändert alles" startet am 10. Oktober.
ORF/Ab Hof TV Produktion

"Wasser"-Schwerpunkt im ORF ab 25. Oktober

Der neue "Mutter Erde"-Schwerpunkt namens "Wasser ändert alles" bietet von 25. Oktober bis 4. November Gelegenheit, in die spannende Materie von Umwelt, Klima und Naturschutz einzutauchen. Dieser findet von 25. Oktober bis zum 4. November statt. Mehr unter muttererde.at

Die Umweltinitiative "Mutter Erde" wurde vor zehn Jahren vom ORF und Umweltschutzorganisationen ins Leben gerufen. Ziel ist es, Nachhaltigkeit zum Thema zu machen, zu informieren und Spenden für Umweltschutzprojekte zu sammeln.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die "Klima-Umfrage 2024" zeigt, dass 81 Prozent der Österreicher politische Maßnahmen gegen den Klimawandel fordern und 75 Prozent sich klimafreundlicher verhalten wollen, obwohl viele sich unzureichend informiert fühlen
    • Besonders gefordert werden eine klimafitte Energie- und Verkehrswende sowie der Ausstieg aus fossilen Energien, wobei die Umweltinitiative "Mutter Erde" verstärkte Aufklärung über Klimaschutzmaßnahmen anstrebt
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