Große "Heute"-Umfrage

67 % wollen den politischen Islam verbieten

Gegen NS-Wiederbetätigung gibt es ein Verbotsgesetz. Zuletzt wurden Stimmen laut, die ein solches auch für den politischen Islam fordern.

Robert Zwickelsdorfer
67 % wollen den politischen Islam verbieten
67 Prozent der wahlberechtigten Bürger in Österreich wollen den politischen Islam verbieten.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Spätestens der vereitelte Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien hat die Diskussion über ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam neu angeheizt. Im politischen Spektrum sind die FPÖ und auch die SPÖ – zumindest deren niederösterreichischer Landesparteichef Sven Hergovich – dafür. Die ÖVP hält die bestehenden Gesetze dagegen für ausreichend.

Aber was denken die Österreicher? Das fragte "Unique Research" für "Heute" 800 Personen ab 16 Jahren. (Mix aus Telefon und Online, maximale Schwankungsbreite ±3,5 Prozent, Befragungszeitraum 5. bis 11. September). Das sind die Ergebnisse:

Klare Mehrheit für Verbotsgesetz

Mit 67 Prozent spricht sich eine klare Mehrheit für ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam, analog zum NS-Verbotsgesetz, aus. Nur 31 Prozent lehnen es ab. Zwölf Prozent machten keine Angabe.

Wenig überraschend: Fans der Freiheitlichen sind mit 83 Prozent am vehementesten für dieses Gesetz. 70 Prozent sprechen sich sogar "sehr" dafür aus. Gerade einmal 17 Prozent sind dagegen.

Selbst Grün-Anhänger klar dafür

Schon überraschender: Auch bei deklarierten Sympathisanten der Grünen findet sich mit 74 Prozent eine satte Mehrheit für das Gesetz. Das ist der zweithöchste Wert aller Wählergruppen. Die Ablehnung hält sich mit 15 Prozent in überschaubaren Grenzen.

Hohe 73 Prozent sagen auch bei Bierpartei-Anhängern Ja zu dem Gesetz, zwölf Prozent sind dagegen, die dafür gleich "sehr".

Trotz gegenteiliger Meinung ihrer Partei halten 70 Prozent der ÖVP-Wähler ein Verbotsgesetz für notwendig. 20 Prozent sind auf Linie der Partei, neun Prozent haben keine Meinung oder machten keine Angabe.

Geringer fällt die Zustimmung bei Neos-Fans mit 64 Prozent aus. 29 Prozent von ihnen sprechen sich gegen ein solches Gesetz aus.

Meiste Skepsis gegenüber Gesetz bei SPÖ-Fans

Am kritischsten ist die Einstellung von Sympathisanten der Sozialdemokraten: Bei einen gibt es nur eine dünne absolute Mehrheit von 56 Prozent für ein derartiges Eingreifen gegen den politischen Islam. Die Skepsis ist mit 31 Prozent am stärksten ausgeprägt.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Umfrage von "Heute" zeigt, dass 67 % der Österreicher ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam befürworten, ähnlich dem NS-Verbotsgesetz
    • Besonders hohe Zustimmung kommt von FPÖ- und Grünen-Anhängern, während die ÖVP-Wähler trotz ihrer Parteimeinung mehrheitlich dafür sind
    bob
    Akt.