Polizei-Razzien in NÖ

IS-Propaganda – Teenager konvertierten schon zum Islam

Nach Hausdurchsuchungen wurden zwei Jugendliche (16, 17) und eine 19-Jährige wegen des Verdachts, den IS zu unterstützen, angezeigt.

Niederösterreich Heute
IS-Propaganda – Teenager konvertierten schon zum Islam
IS-Propaganda auf Instagram verbreitet: Trio unter Verdacht
iStock, LPD NÖ/LSE NÖ

Nach einem Tipp des deutschen Nachrichtendienstes und Ermittlungen des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung NÖ ordnete die Staatsanwaltschaft St. Pölten drei Hausdurchsuchungen in NÖ an.

Rund um den 20. August folgten die Polizeirazzien bei zwei jungen Österreichern (16, 17) im Bezirk Tulln und bei einer 19-jährigen Russin in St. Pölten.

19-Jährige noch auf Heimaturlaub

Der Verdacht bei den drei nicht zusammenhängenden Fällen geht in Richtung Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung („Heute“ berichtete). Pikant: Die 19-Jährige war bei der Hausdurchsuchung nicht anwesend, sie verweilt derzeit noch in Tschetschenien auf Urlaub.

"Ungläubige bestrafen"

Die beiden Burschen sind bereits zum Islam konvertiert. Auf Instagram teilte der 16-Jährige etwa mehre Videos, in denen unter anderem Kämpfer auf einem Motorrad und einer IS-Flagge zu sehen sind. In einem weiteren Video hört man einen Mann, der sich an die "Löwen des Krieges" richtet, mit dem Aufruf, "Ungläubige durch religiöse Maßnahmen zu bestrafen".

"Das Klirren der Schwerter"

Der 17-Jährige postete auf Instagram den IS-Nasheed (Anm. religiöses Lied) "Das Klirren der Schwerter" mit einem Bild, auf dem ein junger Mann mit geschwärztem Gesicht und einem Maschinengewehr zu sehen ist.

Bis zu zehn Jahre Haft drohen

Die zwei Jugendlichen und die 19-Jährige sollen IS-Propaganda vor allem via Instagram verbreitet haben – alle drei wurden auf freiem Fuß angezeigt. Der Frau drohen bis zu zehn Jahre Haft, den beiden anderen Verdächtigen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Es gilt die Unschuldsvermutung. Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, gegenüber "Heute": "Die Ermittlungen stehen noch ganz am Beginn."

Auch politisch gehen die Wogen hoch: St. Pöltens ÖVP-Klubobmann Florian Krumböck ortet nach wiederholten Verdachtsfällen in der Landeshauptstadt ein "Integrationsproblem", die SPÖ-Stadtregierung sei gefordert, das Problem anzugehen. Der radikale Islam habe in NÖ nichts verloren, "dieser Sumpf muss unverzüglich trockengelegt werden", betonte FPÖ-Landesvize Udo Landbauer. Und die SPÖ forderte gestern erneut ein Verbotsgesetz gegen den radikalen Islamismus.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nach Hausdurchsuchungen in Niederösterreich wurden zwei Jugendliche und eine 19-Jährige wegen des Verdachts, den IS zu unterstützen, angezeigt
    • Die Verdächtigen sollen IS-Propaganda vor allem über Instagram verbreitet haben, wobei ihnen bis zu zehn Jahre Haft drohen; politisch wird ein Integrationsproblem in St
    • Pölten diskutiert
    red
    Akt.