1,6 Millionen Euro – von diesem Jahreslohn träumen die allermeisten Menschen ein Leben lang vergeblich. Für die niederländische Kronprinzessin Catharina-Amalia (21) wird er dagegen ab diesem Jahr zur Realität. Sie lässt sich ab sofort ihre Apanage auszahlen – diese bezeichnet staatliche Zuwendungen an nicht regierende Mitglieder eines Fürstenhauses. Deren Ziel: "Ein standesgemäßer Unterhalt".
Bisher hatte Amalia freiwillig auf den Lohn verzichtet, der ihr seit ihrem 18. Lebensjahr zusteht. Da sie in den vergangenen Monaten aber vermehrt repräsentative Aufgaben übernahm, änderte sie ihre Meinung. In einem Brief von Mai 2024, der unter anderem der niederländischen Zeitung "Het Parool" vorliegt, teilte Amalia dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte mit, dass sie ab dem kommenden Jahr nicht mehr verzichten wolle.
Apanage
Das Wort Apanage kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie "Brotration". Wie viel "Brot" den Mitgliedern der Royals zusteht, hängt von ihrem Rang in der Thronfolge ab. Die europäischen Königsfamilien erhalten zwischen 8 und 39 Millionen Euro im Jahr.
Das niederländische Königshaus und damit auch die Apanagen werden aus Steuergeldern finanziert.
Dort heißt es: "Es ist nun absehbar, dass ich im Hinblick auf die selbstständige und unabhängige Ausübung meines Amtes mit Personalkosten und materiellen Kosten rechnen muss, einschließlich eines Sekretariats und der Reservierung einer Wohn- und Arbeitsunterkunft. Aus diesem Grund werde ich ab dem 1. Jänner 2025 die verfassungsmäßige Aufwandsentschädigung nicht mehr zurückzahlen."
Die "unabhängige Ausübung des Amtes" bedeutet konkret: Teilnahme an Staatsbanketten, diplomatischen Empfängen und Großereignissen. Bereits 2024 hatte Amalia damit begonnen: So zum Beispiel beim Staatsbesuch bei den spanischen Royals, König Felipe (56) und Königin Letizia (52), bei der auch König Willem-Alexander und Königin Maxima zugegen waren. Auch bei der Olympiade in Paris, die im vergangenen Jahr stattfand, war Amalia zugegen und unterstützte dort die niederländischen Athleten.
So wie Amalia handhaben es allerdings nicht alle Royals: Norwegens Prinzessin Märtha Louise (53) verzichtet seit 2021 freiwillig auf ihre Apanage. Anderen bleibt die staatliche Zuwendung dagegen verwehrt, da sie studieren oder in Ausbildung sind und damit keinen royalen Aufgaben nachgehen. So zum Beispiel Kronprinzessin Elisabeth von Belgien (23), Kronprinzessin Leonor von Spanien (19) und Prinz Christian von Dänemark (19). Und Prinz Harry (40) aus Großbritannien muss nach seinem Rückzug aus dem Königshaus ebenfalls darauf verzichten, er würde rund 1,9 Millionen Euro pro Jahr bekommen.