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"Schrecklich, heftig" – so erlebten Österreicher Terror
Groß war die Erleichterung bei den Israel-Heimkehrern, die am Donnerstag in Schwechat angekommen sind. Sie schildern schreckliche Dinge.
Am Donnerstagnachmittag landete die erste Direktmaschine aus Tel Aviv, die 176 Menschen aus Israel evakuiert hat. Jene Maschine, die bereits am Mittwoch am Airport Schwechat angekommen war, flog aus Larnaka los. Damit gelang es der Republik Österreich doch noch, Staatsbürger auf direktem Wege aus Israel in Sicherheit zu bringen, nachdem der Versuch, die Österreicher mit einer vom Bundesheer zur Verfügung gestellten "Hercules" zu evakuieren, auf peinliche Art und Weise gescheitert war.
"Im Airbus A320 mit dem Namen Osttirol konnten 176 Personen sicher nach Österreich gebracht werden. Neben 139 Östereicherinnen und Österreichern haben außerdem Familienangehörige und weitere Staatsangehörige aus Israel, Polen, Deutschland, den USA, Frankreich, Kroatien, Schweden, Ungarn und dem Vereinigten Königreich Platz gefunden. Das für den Flug von Larnaka nach Wien gecharterte Flugzeug der Austrian Airlines mit weiteren 70 am Donnerstag aus Tel Aviv ausgeflogenen Menschen wird um 17:20 Uhr in Wien erwartet", teilt das Außenministerium mit.
Am Flughafen angekommen zeigten sich viele der Anwesenden sehr erleichtert, gesund in Schwechat gelandet zu sein. Die 22-jährige Studentin Marlene erklärte im Talk mit "Heute", dass sie drei Wochen in Tel Aviv verbracht habe. "Ich bin überglücklich, wieder da zu sein", war ihr die Freude und Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Als sie am Samstag den Bombenalarm – "um 5 Uhr früh ist es losgegangen" – gehört habe, habe sie große Angst gehabt. Die Strapazen der Rückreise bezeichnet die 22-Jährige als "anstrengend und lang".
"Mein Herz ist in Israel"
Ähnlich äußert sich Karin (31). "Wir sind sehr froh, dass Österreich es geschafft hat, uns herauszubringen". Die 31-Jährige verriet, dass sie seit vier Jahren in Haifa studiere. Nach Tel Aviv sei sie mit dem Zug gereist. Von da an sei alles ganz schnell gegangen. In diesem Zusammenhang lobte sie die Arbeit des Botschaftsteams vor Ort.
Mit "gemischten Gefühlen" trat die 36-jährige Jessica die Reise nach Wien-Schwechat an. Die zweifache Mama von einer neunjährigen Tochter und einem zweijährigen Sohn berichtet, dass sie Familie und Freunde in Israel besucht habe. "Gestern bekamen wir den Anruf, dann sind wir gleich zum Flughafen", schildert sie ihre Rückkehr.
Ruhig schlafen wird wohl auch die 35-jährige Neli in den kommenden Tagen nicht können. Zwar könne sie "atmen", ihr Herz sei aber in Israel. Denn ihr Mann diene im Militär. Die Situation vor Ort beschreibt sie als "richtig heftig". "Das ist der zweite Holocaust. Ganz schrecklich". Trotz der momentan enorm angespannten Situation berichtet die 35-Jährige, wieder nach Israel reisen zu wollen, allerdings erst dann, "wenn es ruhiger sein wird".
Für Freitag ist ein weiterer, insgesamt dritter Evakuierungsflug geplant, das berichtet der stellvertretende Kabinettschef und Pressesprecher von Bundeskanzler Karl Nehammer, Daniel Kosak, auf Twitter (X).