FIS-Renndirektor Markus Waldner ist ein Mann klarer Worte. Deshalb nahm sich der Südtiroler auf die Kalender-Probleme angesprochen kein Blatt vor den Mund. Kritische Stimmen wurden aufgrund der Absagen zu Saisonbeginn in Zermatt und Beaver Creek sowie des nun dichten Programms laut. Auch, weil es mit Aleksander Aamodt Kilde und Alexis Pinturault in Wengen zwei schwere Stürze gab.
Dazu sorgten der Schneemangel Anfang Oktober vor dem Weltcupauftakt in Sölden sowie die neuerlichen Zermatt-Absagen für Wirbel. Probleme, die für FIS-Renndirektor Markus Waldner nicht neu sind, für die der Südtiroler aber auch nicht verantwortlich ist, wie Waldner festhielt. "Da müssen Sie andere Herren fragen, in der oberen Etage", meinte der FIS-Mann, als er im "ORF" auf den engen Kalender angesprochen wurde, schmunzelte dabei vielsagend – eine eindeutige Kritik an Präsident Johan Eliasch, dem nachgesagt wird, er mische sich zu sehr ein.
"Es ist nicht mehr wie vor zwei Jahren, wo ich alleine den Kalender gemacht habe. Jetzt haben andere auch einen Einfluss. Ich habe schon gesagt, es ist kein guter Kalender. Die Abfahrt in Kvitfjell haben wir zum Beispiel Mitte Februar, dann einen Monat Pause und dann das Weltcupfinale. Aber das kommt eben zustande, wenn viele beim Puzzle mitmischen", erzählte der Südtiroler weiter.
Aussagen, die auch ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer bestätigte. "Der Modus des Kalenders hat sich ein wenig verändert. In der Gestaltung kann man sich einbringen, das macht der FIS-Präsident scheinbar", so der ÖSV-Mann. Gerade die Rennen in Zermatt sorgen jüngst für Kopfschütteln. Auch im zweiten Jahr fand die Premiere noch immer nicht statt – weder bei den Frauen, noch bei den Männern. Acht Absagen gab es bisher. "Die letzten zwei Jahre haben uns gezeigt, dass es zu diesem Zeitpunkt schwierig ist. Es gibt noch keine definitive Entscheidung, wie es mit diesem Rennen weitergeht", so Scherer, der enthüllte, dass es am 15. Februar zu Gesprächen mit den Veranstaltern kommen soll. Bis dahin sei die Kalenderplanung "blockiert". "Wir sind im gleichen Dilemma wie in den Vorjahren. Der Kalender wird viel zu spät bestätigt", meinte der ÖSV-Generalsekretär.
Deutlich optimistischer ist Scherer, dass Gurgl seinen Platz im Weltcup behält. "Es war eine eindrucksvolle Show, organisatorisch hat alles wunderbar funktioniert", so der ÖSV-Mann, der auch durchblicken ließ, dass der Weltcup-Auftakt in Sölden zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden könnte. Allerdings frühestens 2025. "Aufgrund der Kurzfristigkeit wird 2024 aber noch ein Spät-Oktober-Termin auf dem Programm stehen", so Scherer.