Politik
Zu viel Sex? Blutspendeverbot für Plakolms Mitarbeiter
Dienstag geht Staatssekretärin Plakolm mit ihrem Team Blutspenden – doch nicht alle Teammitglieder dürfen mitkommen. "Heute" hat die kuriosen Details.
Blutkonserven für die Ukraine werden aktuell dringend benötigt. Deswegen hat auch das Rote Kreuz zum Blutspenden aufgerufen. Auch Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) folgt diesem Ruf, hat Dienstag um zehn Uhr den Termin. Bei der Vorbereitung erlebte ihr Büro eine große Überraschung: Drei von acht Teammitarbeitern dürfen gar nicht spenden.
Zu viel Sex?
Denn: Sie sind homosexuell oder waren in den vergangenen zwölf Monaten mit mehr als drei Sexualpartnern im Bett. Beides gilt immer noch als Ausschlussgrund für eine Blutspende, man muss das vor Abgabe offenlegen. Betroffen vom Verbot sind auch Frauen, die Sex mit einem Mann hatten, der gleichgeschlechtlichen Sex hatte.
Mückstein stimmte für Verbot
Im Gesundheitsministerium gab es zum Ausschluss von Homosexuellen von der Blutspende übrigens sogar eine eigene Kommission. Ex-Gesundheitsminister Mückstein folgte allerdings deren Empfehlung nicht. Daher ist das Verbot nach wie vor aufrecht.
"Zusätzliche Hürden kontraproduktiv"
Plakolm: "Mit dem Blutspenden ist es aus meiner Sicht wie mit dem Radfahren: Wenn man als Junger nicht anfängt, wird man es als Erwachsener wesentlich unwahrscheinlicher tun. Dass man hier zusätzliche Hürden einzieht, halte ich für kontraproduktiv." Die Staatssekretärin fordert daher ein Ende dieser Ausschlusskriterien: "Jede Blutspende wird ohnehin genauestens untersucht. Da verstehe ich die Diskriminierung von Jungen und Homosexuellen ganz und gar nicht."