Das müssen Kunden jetzt wissen
Zu teuer, unrentabel – was bei Billa radikal neu wird
Es läuft schleppender als erhofft, ist "wirtschaftliche nicht mehr darstellbar": In vielen Regionen stellt Billa deshalb seinen Zustelldienst ein.
Billa liefert österreichweit flächendeckend bis an die Haustüre – ausgenommen in Vorarlberg: Diese Meldung verbreitete Billa-Mutter Rewe im Herbst 2015. Jetzt, fast genau neun Jahre später, ist Schluss damit. In ländlichen Regionen wird die Lieferung von Online-Bestellungen demnächst eingestellt, wie Kunden dieser Tage erfahren mussten.
"Der Billa Online Shop erfreut sich vielerorts großer Beliebtheit, in einigen Gebieten ist die Nachfrage und Anzahl der Bestellungen allerdings gering", ließ der Handelsriese Betroffene zuletzt per E-Mail wissen. "Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Wohnort ein sehr geringes Bestellaufkommen hat und wir daher Ihre Postleitzahl ab 1. Dezember 2024 nicht mehr beliefern können."
Rückzug aus ländlichen Regionen
Gegenüber "Heute" bestätigte Rewe das Aus für Zustellungen in ländlichen Regionen. Man bedaure die Maßnahme, jedoch sei die flächendeckende Belieferung "wirtschaftlich nicht mehr darstellbar". Klartext – sie ist zu teuer und bringt zu wenig. Hinzu käme die teils erhebliche Mehrbelastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jenen Filialen, die für die Abwicklung von Online-Bestellungen zuständig sind.
Zustellung im Großraum Wien wird ausgebaut
Ein völliger Rückzug aus dem Zustellgeschäft ist hingegen nicht geplant – im Gegenteil. Im Großraum Wien wird das Angebot ausgebaut, um deutlich mehr Lieferzeitfenster als bisher anbieten zu können. Erreicht werden soll das durch eine Aufstockung der Kapazitäten in den beiden "Food Fulfillment Centern" (FFC) in Wien-Inzersdorf und in Wien-Nord im Bereich Brünner Straße. Hier werden alle Online-Bestellungen für die Bundeshauptstadt und umliegende Regionen bearbeitet. Das von Wien aus betreute Gebiet reicht bis St. Pölten, Wiener Neustadt, Mistelbach und Bruck an der Leitha, mehr als 3,1 Millionen Menschen leben hier.
Foodora springt in Städten für Billa ein
Parallel baut Rewe die Zusammenarbeit mit dem Zustelldienst Foodora aus. Schon jetzt sorgt das etwa in Wien und Graz für eine deutlich beschleunigte Zustellung nicht nur von Billa-Produkten. Auch die beiden Konzern-Töchter Penny und Bipa setzen mittlerweile auf die Online-Bestell- und Lieferplattform des deutschen Delivery-Hero-Konzerns. An Städten neu hinzugekommen sind mit Anfang November Linz, Traun (OÖ) und Innsbruck. Am 26. November folgt schließlich Salzburg. Woran sich Kunden allerdings gewöhnen müssen: Die Bestellungen erfolgen nunmehr über die App bzw. die Homepage von Foodora.
Deutlich mehr Click & Collect-Filialen
Um den vernachlässigten ländlichen Regionen doch noch einen Zusatznutzen bieten zu können, wird der Click & Collect-Service kräftig ausgebaut. So können Kunden weiterhin ihre Einkäufe online zusammenstellen und in einer Filiale ihrer Wahl ohne Wartezeit vor der Kassa abholen. In den derzeit rund 145 Billa-Plus-Filialen wurden – wo platzmäßig möglich – mittlerweile in Eingangsnähe eigene Abholschalter und für Click & Collect-Kunden reservierte Parkplätze eingerichtet. Zusätzlich wird vor allem abseits der Städte das Netz an klassischen Billa-Filialen (aktuell gibt es 1.078 Standorte) mit Bestell- und Abholservices erweitert.
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Auf den Punkt gebracht
- Billa stellt seinen Zustelldienst in ländlichen Regionen ein, da dieser wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, und konzentriert sich stattdessen auf den Ausbau des Angebots im Großraum Wien
- Parallel dazu wird die Zusammenarbeit mit dem Zustelldienst Foodora in Städten wie Wien, Graz und bald auch Salzburg intensiviert, während in ländlichen Gebieten der Click & Collect-Service ausgebaut wird