Politik
ZiB-Star Wolf spricht Minister im ORF auf Frisur an
Der neue Bildungsminister Martin Polaschek sprach in der "Zeit im Bild 2" mit Moderator Armin Wolf über die Omikron-Variante – und seine Haare.
Die Omikron-Variante ist in Europa auf dem Vormarsch und breitet sich in vielen Ländern mit hoher Geschwindigkeit immer weiter aus. Auch in Österreich gibt es bereits zahlreiche Fälle – bisher sind 71 Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt worden.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) beobachtet die Entwicklung mit Sorge und hat nun sogar eine Booster-Impfung für alle Personen ab zwölf Jahren empfohlen, zudem werden auch die Quarantäne-Regeln verschärft – darunter auch an den Schulen.
Omikron-Fall in Wiener Schule
Und das ist offenbar auch dringend notwendig, denn nun gibt es bereits den ersten bestätigten der neuen Mutation an einer Wiener Schule. Ein Gymnasiast war bereits letzte Woche am Mittwoch (8. Dezember) positiv auf Omikron getestet worden, auch seine Sitznachbarn sind positiv. Die ganze Klasse befindet sich nun in Quarantäne.
Aufgrund der Ausbreitung der Variante und der erhöhten Ansteckungsgefahr stellen sich viele besorgte Eltern die Frage, ob die Schulen nach den Weihnachtsferien weiter offen bleiben? Der neue Bildungsminister Martin Polaschek von der ÖVP war am Dienstag zu Gast in der "Zeit im Bild 2" und stand dabei Moderator Armin Wolf Rede und Antwort.
Bevor Wolf mit Polaschek aber über das Thema Schule sprach, wollte der ZIB-Star wissen, wie dieser überhaupt Minister geworden ist. "Karl Nehammer hat mit gefragt, ob ich ins Team kommen möchte und ich habe nach kurzem Zögern zugesagt", erklärt der Nachfolger von Heinz Faßmann. Er habe wenig Zeit zum Nachdenken gehabt, den Schritt aber mit seiner Familie besprochen.
"Hatte keine Zweifel, dass ich das kann"
"Ich hatte keine Zweifel, dass ich das kann. Ich habe aber darüber nachgedacht, ob ich das machen will. Ich habe mich dann aber dafür entschieden, diese Verantwortung zu übernehmen, da ich in dieser Position mehr für die Schulen und Hochschulen leisten kann", so Polaschek weiter. Dass er Steirer ist, sei laut dem 56-Jährigen übrigens nicht der Grund gewesen, warum ihn Karl Nehammer als Bildungsminister wollte.
"Er (Anm. Nehammer) weiß, dass ich ein guter Uni-Manager bin und ich habe sehr viele Qualifikationen als Bildungs-Manager. Ich gehe sehr gerne auf Menschen zu und versuche, viele Menschen mitzunehmen", so Polaschek. Die Frage, ob er noch der ÖVP als Mitglied beitreten werde, verneinte der Steirer. Er werde jedenfalls die Gelegenheit nützen, "um einen sehr guten Job zu machen".
Der neue Bildungsminister will alle Kraft und Fähigkeiten aufbringen, um gut durch die Corona-Pandemie zu kommen. Zudem werde er den Weg von seinem Vorgang weiter fortsetzen. Die Entscheidung, die Schulen jetzt offen zu lassen, sei auf jeden Fall die richtige gewesen. Doch sollen die Schulen nach den Weihnachtsferien am 10. Jänner mit Blick auf Omikron wirklich wieder aufsperren?
"Die Schulen sollten offen haben"
"In eine Pandemie kann man nie vorhersehen, was passiert. Aber ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Schulen offen bleiben", stellt der neue Bildungsminister klar. Zum derzeitigen Zeitpunkt wisse er aber natürlich nicht, wie es etwa mit den Quarantäne-Regeln weitergeht, die Schulen seien immerhin nur ein Teil. "Die Schulen sollten aber offen haben, solange es möglich ist. Die Kinder sollten in die Schulen gehen."
Bei einer möglichen Impfpflicht für Lehrpersonal hielt sich Polaschek zurück. "Man hat sich in Österreich jetzt dazu entschlossen, eine generelle Impfpflicht einzuführen und ich denke, dass das auch Sinn macht." Man müsse sich aber eine mögliche Impfpflicht für Lehrer natürlich ansehen, dies sei aber "ein sehr sensibler Bereich". "Das Ziel sollte sein, Lehrer von der Impfung zu überzeugen und sie nicht dazu zu zwingen."
Laut dem neuen Bildungsminister würde es aber jedenfalls schon Vorarbeiten geben, dass die Zahl der PCR-Tests an den Schulen erhöht wird. In einzelnen Bundesländern sei dies schon der Fall, andere sollen folgen. Das sei aber unter anderem eine Frage der Labor-Kapazitäten. Auch drei PCR-Tests seien durchaus vorstellbar.
Darum wird nicht in Schulen geimpft
Auf die Frage, warum eigentlich nicht direkt in den Schulen geimpft wird, antwortete Polaschek: "Der Gesundheitsminister hat das so entschieden, da steckt natürlich auch sehr viel Logistik dahinter. Es gibt ohnehin viele Impfaktionen in den Schulen, auch die Impfbusse kommen. Es muss jetzt nicht an allen Schulen geimpft werden, da es sehr viele Möglichkeiten gibt, sich impfen zu lassen."
Angesprochen darauf, wie die Zentralmatura im Jahr 2022 ablaufen werde, erklärte der Bildungsminister, dass er natürlich verstehe, dass Lehrer und Schüler Planungssicherheit wollen. Laut Polaschek werde die Zentralmatura aus einem schriftlichen und mündlichen Teil bestehen. Zudem sollen auch die Schulnoten der 8. Klasse berücksichtigt werden. "Wenn Omikron nicht dazwischen kommt, wird das so stattfinden."
Am Schluss konnte sich Armin Wolf dann ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als er Polaschek auf dessen lange Haare ansprach. "Ist die Frisur mittelfristig ministrabel und ÖVP-kompatibel oder kommt wieder der Kurzhaarschnitt von früher?" Darauf antwortete der neue Bildungsminister: "Ich hoffe, dass man mich aufgrund meiner Leistungen bewerten wird und dass man sagen wird: ''Wir sind stolz darauf, einen guten Bildungsminister zu haben und dass er lange Haare hat, ist ein cooles Beiwerk oder manche sagen, es stört sie."
Polaschek hofft aber, dass man ihn aufgrund seiner Fähigkeiten bewerten wird und nicht aufgrund seiner Haare. Die langen Haare würden jedenfalls bleiben.