"Gegen das System"-Tour

"Zeit für Abrechnung": Kickl-Brandrede in Floridsdorf

"Mit euch gegen das System": FPÖ-Chef Herbert Kickl legte bei seiner Rede in Wien-Floridsdorf alle Karten offen. Er plant einen Umbruch im Land.

Newsdesk Heute
"Zeit für Abrechnung": Kickl-Brandrede in Floridsdorf
FPÖ-Chef sprach am Freitagabend in Wien-Floridsdorf vor zahlreichen Besuchern. Bald sei "Zeit der Abrechnung", sagte er im Hinblick auf EU- und Nationalratswahl.
CHRISTIAN BRUNA / APA / picturedesk.com

Die FPÖ tourt im Rahmen der "Gegen das System"-Tour vor den Super-Wahlen im Juni und September durch (Ost-)Österreich. Den Auftakt machten Kickl & Co. am Freitag am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf.

"Österreich zuerst"

Die Freiheitlichen wollen nach den EU- und Nationalratswahlen zu neuer Stärke finden und gegen ein von ihnen ausgemachtes "System der Eliten" ankämpfen. Parteiobmann Kickl betonte bei seiner Rede, eine "neue Ära" einläuten zu wollen, in der "Österreich zuerst" als Motto gelte, verkündete er.

Bei der Veranstaltung wurde ein Bild eines von "selbst ernannten Eliten" dominierten Systems gezeichnet, das gegen die Menschen arbeite. Teil dieses Systems seien auch die aus ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS gebildete "Einheitspartei" sowie die "Systemmedien", die "Fake News" verbreiten würden.

"Vergesst diese Kasperl"

FP-Generalsekretär Michael Schnedlitz feuerte gegen Parteien wie die Bierpartei oder die KPÖ: "Vergesst diese Kasperl wie den Wlazny oder die Kommunisten. Die sind alle Teil des Systems." Weiters polterte der Politiker gegen "Klimakommunismus" und das "Einsperren" der Bevölkerung während der Coronapandemie.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.
CHRISTIAN BRUNA / APA / picturedesk.com

Die FPÖ stelle sich dagegen und arbeite als einzige Partei für die Bevölkerung. "Sie sind gegen ihn, weil er für euch ist", zitierte die Moderatorin gar einen Wahlspruch Jörg Haiders. Ziel sei, "dass es jedem einzelnen von euch wieder besser geht", meinte Schnedlitz.

Null Toleranz bei Asyl

Die Tage dieses Systems seien jedenfalls gezählt, sagte Kickl, stattdessen würde mit dem Wahlsieg der FPÖ eine "neue Ära" eingeläutet. Ein Schlagwort, das dann gelten soll, ist "Österreich zuerst". Der FPÖ-Chef sprach sich dabei erneut für "Neutralitätspolitik" anstatt einer Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland aus, für eine "Festung Österreich", in der keine Asylanträge angenommen werden würden, sowie für "Normalität und Hausverstand".

Diese würden etwa beim Song Contest nicht vorherrschen, hätte eine "Frau ohne Bart" dort doch keine Chance, kritisierte er das, was als "westliche Werte" gelte. Dass sich die Österreicher ihr Leben nicht leisten können, müsse der Vergangenheit angehören.

"G'scheite Rumpler"

Bei der EU- und der nachfolgenden Nationalratswahl werde es zwei "g’scheite Rumpler" geben, zeigte sich Kickl, angefeuert von "Herbert"-Rufen, siegessicher. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dessen Nennung von den Zuhörern mit Buhrufen begleitet wurde, werde die FPÖ nicht mehr bremsen. Van der Bellen hatte offengelassen, ob er Kickl, der sich zum "Volkskanzler" stilisiert, als Kanzler angeloben würde.

Auch in der EU brauche es die FPÖ, warb Europawahlkandidatin Petra Steger für ein Ende des "EU-Wahnsinns". Die Union arbeite gegen die Interessen der Bürger, prangerte sie "Kriegstreiberei" in der Ukraine und Überregulierung an. Zudem heize die EU die Inflation und ermögliche illegale Massenmigration. Wiens FPÖ-Obmann Dominik Nepp sagte, nach der nächsten Wien-Wahl Bürgermeister werden und Gebühren und Mieten wieder senken zu wollen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • FPÖ-Chef Herbert Kickl plant eine "neue Ära" mit dem Motto "Österreich zuerst" und kritisiert das "System der Eliten" sowie die "Systemmedien"
    • Die FPÖ tourt im Rahmen der "Gegen das System"-Tour vor den Super-Wahlen im Juni und September durch (Ost-)Österreich und setzt auf Themen wie Neutralitätspolitik, Asylpolitik und "Normalität und Hausverstand"
    • Kickl zeigt sich siegessicher und betont, dass die Tage des aktuellen Systems gezählt seien
    red
    Akt.