Bei Schuldiskussion
"Skandalös" – FPÖ-Bundesrat sorgte für Entsetzen
Nach einer Aussage des FPÖ Bundesrat Markus Leinfellner sind die Schüler einfach nur empört.
Der FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner sorgte bei einer Schuldiskussion mit einer Aussage für Entsetzen. "Menschen, die Schweinefleisch in Österreich essen, neigen halt weniger dazu, sich in die Luft zu sprengen als andere Menschen. Das muss man halt auch festhalten." Diese Phrase brachte den ganzen Saal, der gefüllt mit Schülern war, zum Raunen.
Wie kam es so weit?
Der Bundesrat wurde von der BORG Dreierschützengasse zu einer Schuldiskussion geladen. Der Anlass dazu war die bevorstehende EU-Wahl am 9. Juni. Dort tätigte er jene Aussage, wie ein Instagram-Video auch zeigte. Von der Unruhe im Publikum zeigte sich der Freiheitliche unbeeindruckt und setzte nach: "Wenn ich mir die Amokfahrt in Graz oder einen verheerenden Terroranschlag in Wien anschaue, da waren's (die Täter, Anm.) halt nicht die Christlichen oder die Katholiken."
Hier das Video:
SPÖ ist schockiert
Die Aussage Leinfellners sorgten in den Reihen der SPÖ, besonders bei dem Grazer Politiker Musatfa Durmus, für Empörung. "Diese pauschalen und diskriminierenden Äußerungen sind nicht nur grundlegend falsch, sondern spiegeln auch islamophobe und antisemitische Vorurteile wider. Unsere Schulen sollten Orte der Sicherheit und des Respekts sein, frei von jeder Form von Diskriminierung und Hass", sagte Durmus gegenüber dem "KURIER".
Islamische Religionsgemeinde fordert Entschuldigung
Auch die Islamische Religionsgemeinde Steiermark (IGGÖ) verurteilte die Behauptung Leinfellners. "Die Tatsache, dass solche Aussagen innerhalb einer Schule getätigt wurden, ist skandalös. Die gute und begrüßenswerte Absicht von Schulen, die Demokratieerziehung zu fördern, darf nicht durch derartig rassistische und sachlich völlig unqualifizierte Äußerungen eines zu einer Podiumsdiskussion eingeladenen Politikers missbraucht werden", hieß es in einer Aussendung dazu. Sie fordern deshalb eine Entschuldigung des FPÖ-Politikers.
"Künstliche Empörung"
Leinfellner aber legt nach und unterstellt der IGGÖ "künstliche Empörung", die "komplett lächerlich" sei. "Die im Zuge einer durchaus hitzigen Schülerdiskussion getätigten Aussagen mögen zwar zugespitzt gewesen sein, sollten aber im Lichte der Vorfälle der letzten Monate gesehen werden", betonte er in einer Aussendung. Das Video soll komplett aus dem Kontext gerissen sein. "Sollte sich angesichts der gestern getätigten Zuspitzungen jemand persönlich beleidigt fühlen, so war dies definitiv nicht mein Ziel und es tut mir leid", so der freiheitliche Bundesrat abschließend.