ESA-Programm

Zehn Tage liegen, 5.000 € kassieren – EU hat Top-Job

Die ESA sucht Freiwillige für ein Experiment, das Schwerelosigkeit simuliert. Dafür muss man zehn Tage lang in der gleichen Position verharren.
19.03.2025, 21:46

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) sucht Freiwillige, die zehn Tage lang auf einem speziellen Wasserbett liegen. Ziel des Experiments ist es, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu untersuchen. Die Teilnehmer erhalten eine Vergütung von 5.000 Euro. Mit Vor- und Nachuntersuchungen dauert das Experiment insgesamt 21 Tage.

Das sogenannte "Vivaldi III"-Experiment läuft in der Medes-Weltraumklinik im französischen Toulouse. Dabei werden zwei Methoden verglichen: Zehn Freiwillige liegen auf einem sechs Grad geneigten Bett mit dem Kopf nach unten, während die andere Hälfte in einer speziellen Wanne mit einer wasserdichten Folie schwebt.

Zehn Tage in der gleichen Position

Durch diese Trockenimmersion wird das Gefühl der Schwerelosigkeit simuliert. Der Körper ist nahezu druckfrei gelagert. Bewegung ist nicht erlaubt – die Teilnehmer verbringen die gesamten zehn Tage in dieser Position.

Die Freiwilligen nehmen außerdem an medizinischen Tests teil, die Auswirkungen auf Muskelkraft, Knochendichte, Kreislaufsystem und das Nervensystem untersuchen.

Das Problem mit den Toilettengängen

Der Haken: Aufstehen, um aufs WC zu gehen, ist verboten. Für Toilettengänge gibt es einen speziellen Transportwagen, der sicherstellt, dass die Teilnehmer ihre Haltung nicht verändern. Videoanrufe mit Freunden und Familie sind erlaubt, Besuche jedoch nicht.

Wissenschaftler untersuchen, wie sich Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper auswirkt. In der Raumfahrt kann es zu Muskelabbau, Flüssigkeitsverschiebungen ins Gehirn und Veränderungen der Augapfel-Form kommen.

Ergebnisse sollen auch der Medizin helfen

"Durch die Verlängerung der Trockenimmersion und den Vergleich mit der Bettruhe verbessern wir unser Verständnis davon, wie diese Methoden die Bedingungen im All nachbilden", erklärt Ann-Kathrin Vlacil von der ESA.

Die Ergebnisse sollen nicht nur Astronauten helfen, sondern auch der Medizin auf der Erde zugutekommen. "Unsere Erkenntnisse können Behandlungen für bettlägerige Patienten und ältere Menschen verbessern", sagt Marc-Antoine Custaud von der Universität Angers.

Interessierte müssen zwischen 20 und 40 Jahre alt sein und sich in guter gesundheitlicher Verfassung befinden.

{title && {title} } 20 Minuten,wil, {title && {title} } Akt. 20.03.2025, 09:08, 19.03.2025, 21:46
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